Zum zweiten Mal haben aktive und ehemalige Drogennutzer/-innen zusammen mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) Musik gemacht. Unter dem Namen „High Life“ produzierten rund 45 Klientinnen und Klienten der Frankfurter Suchthilfe und elf Studierende die selbst geschriebenen Songs. Inhaltlich beschreiben sie die Lebenswelten, Gedanken, Probleme, Hoffnungen und Träume von Menschen mit Drogenerfahrungen; durch das Projekt können diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Fünf Frankfurter Drogenhilfeeinrichtungen sind beteiligt. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit präsentieren die Teilnehmer/-innen und Studierenden am Samstag, 1. Juli um 20 Uhr im Gallus Theater Frankfurt. Der Eintritt ist kostenfrei.
„Auch dieses Mal haben wieder zahlreiche Klientinnen und Klienten der Frankfurter Suchthilfeeinrichtungen ihre künstlerischen Fähigkeiten innerhalb des Projektes zeigen und entfalten können. Insbesondere die begeisternde Kraft der Musik treibt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu beeindruckenden Leistungen an“, erklärt Prof. Ulrike Pfeifer von der Frankfurt UAS, die für das Projekt im Rahmen des Studienschwerpunkts „Kultur und Medien“ verantwortlich ist; den Studierenden wird so die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben in der Sozialen Arbeit zu sammeln. Pfeifer hat das Projekt zusammen mit dem Musiker, Produzenten und Arzt der Malteser Suchthilfe David Lang initiiert. „Die Arbeit mit Musik zeigt Ressourcen auf, welche ich als Suchtmediziner in anderen Zusammenhängen nicht beobachten kann. Das Projekt bestärkt meine Überzeugung, dass es immens wichtig ist, neben den destruktiven Anteilen der Suchterkrankung auch die Fähigkeiten und Stärken der Patientinnen und Patienten zu sehen und diese dann gezielt zu fördern“, so Lang.
Ab 19 Uhr besteht die Möglichkeit, die zugehörige Ausstellung im Foyer zu besuchen. Ab 20 Uhr wird die neu produzierte CD mit ausnahmslos selbstkomponierten Musikwerken der Projektteilnehmer/-innen live vorgestellt. Zudem werden Interviews, Dokumentarfilme und ein dokumentarisches Theater zum Projekt gezeigt. Im Projekt „High Life“ findet der Kontaktaufbau zu Menschen mit Drogenerfahrungen über Substitutionsambulanzen, Krisenzentren, Bildungsstätten sowie Wohn- und Lebensgemeinschaften statt. Die Studierenden der Frankfurt UAS konzipierten und organisierten Workshops, die sie auch selbst anleiteten. „Aus dem ersten Durchgang des Projekts ‚High Life‘ sind einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei, die weiterhin Musik machen, aber wir konnten auch neue Interessierte gewinnen. Das Projekt zieht also Kreise. Eine Besonderheit ist dieses Mal die Teilnahme der Band ‚Morpheus Finest‘“, berichtet die Studentin Saliha Maachi, 5. Semester im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit. Die Bandmusiker sind Patienten der Heroinambulanz SAGS.
Die am Projekt beteiligten Träger verwirklichen Drogenhilfe im Sinne des „Frankfurter Wegs“. Hierzu zählen die Integrative Drogenhilfe, die Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. und die Malteser Suchthilfe Frankfurt. Dieser drogenpolitische Ansatz beinhaltet neben ordnungspolitischen Maßnahmen ein breites, differenziertes Hilfsangebot wie therapeutische Maßnahmen, enge sozialarbeiterische Begleitung und medizinische Versorgung mit Vergabe von Drogenersatzstoffen. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, die Betroffenen zu entkriminalisieren, ihnen ein würdevolles Leben zu ermöglichen und ihnen zu helfen, einen Ausstieg aus dem endlosen Kreislauf der Drogenbeschaffung zu finden.
Der erste Durchgang des Projekts startete im Sommer 2015 mit rund 100 Suchterkrankten und 32 Studierenden unter dem Namen „High Life Frankfurt“ als interdisziplinäres Kulturprojekt. Aufgrund des großen Interesses der Teilnehmenden wurde es fortgeführt.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
01.07.2017 ab 19:00
Veranstaltungsort:
Gallus Theater Frankfurt
Kleyerstraße 15
60326 Frankfurt
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
19.06.2017
Absender:
Nicola Veith
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event57811
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).