In diesem Wintersemester kommen der Historiker Professor Dr. Roger Chartier und der Soziologe und Schriftsteller Professor Dr. Didier Eribon aus Frankreich nach Bielefeld.
„Norbert Elias war und ist eng mit dem Profil der Universität Bielefeld verbunden. Von hier aus hat er seine weltweite Wirkung entfaltet. Genau das möchten wir mit der neuen Vorlesungsreihe herausstellen“, sagt Professor Dr. Klaus-Michael Bogdal von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Er verantwortet die Norbert Elias-Lectures. Für diese werden internationale Forscherpersönlichkeiten für jeweils einen öffentlichen Abendvortrag und ein Seminar mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern an die Universität Bielefeld eingeladen.
Den Auftakt macht im Dezember Professor Dr. Roger Chartier. Der Historiker am Collège de France aus Paris ist ein einflussreicher Begründer der kulturwissenschaftlichen Literalitätsforschung. Er schuf in der Vergangenheit innovative interdisziplinäre Verbindungen zwischen Geschichts- und Literaturwissenschaft und der Soziologie. Norbert Elias begegnete er noch persönlich am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld.
Das Thema seines Vortrags in englischer Sprache lautet „Literary Criticism and Cultural History. Rea-ders‘ Reception and Materiality of the Text“ („Literaturkritik und Kulturgeschichte. Leserwahrneh-mung und Materialität des Textes“). Chartier referiert am Dienstag, 5. Dezember, ab 18 Uhr im Hörsaal 14 im Universitätshauptgebäude.
Am 9. Januar 2018 kommt Professor Dr. Didier Eribon, Universität Amiens (Frankreich), als zweiter Gast der Norbert Elias-Lectures nach Bielefeld. Der Soziologe hat 2016 in seinem internationalen Bestseller „Rückkehr nach Reims“ den Zerfall der heutigen französischen Gesellschaft auf eine sehr eindringliche Weise offengelegt. Daran anknüpfend legt er in seinem neuen Buch „Gesellschaft als Urteil“ eine Analyse der Ungerechtigkeiten des französischen Bildungssystems vor.
Um „Sie und Wir: Nachdenken über Herrschaftsweisen und Widerstandsformen – zu Ehren Norbert Elias“ (in englischer Sprache) geht es in seinem Vortrag am Dienstag, 9. Januar, 18 Uhr im Raum X-E0-001 im X-Gebäude.
Norbert Elias gilt als einer der bedeutendsten Kultur- und Gesellschaftstheoretiker des 20. Jahrhunderts. Dieser Erfolg war dem 1933 aus Deutschland vertriebenen Juden nicht vorgezeichnet. Ab 1971 forschte er regelmäßig an der Universität Bielefeld. Von 1978 bis 1984 arbeitete er als sogenannter Permanent Fellow am ZiF, dort vor allem in der Arbeitsgruppe „Philosophie und Geschichte“ unter der Leitung von Reinhart Koselleck, und unter der Leitung des Germanisten Wilhelm Voßkamp in der Forschergruppe „Funktionsgeschichte literarischer Utopien“. 1980 zeichnete ihn die Universität Bielefeld mit der Ehrendoktorwürde aus. Elias forschte unter anderem zum Außenseitertum, zu Theorien darüber, wie sich die Zivilisation im geschichtlichen Wandel entwickelt, zur höfischen Gesellschaft und zum gesellschaftlichen Stellenwert von Literatur. Elias wurde 1897 in Breslau geboren. Er starb 1990 in Amsterdam.
Hinweise zur Teilnahme:
Kontakt:
Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal, Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Telefon: 0521 106-3710
E-Mail: klaus_michael.bogdal@uni-bielefeld.de
Termin:
05.12.2017 ab 18:00 - 09.01.2018 20:00
Veranstaltungsort:
Universitätsstraße 25
33615 Bielefeld
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
24.11.2017
Absender:
Sandra Sieraad
Abteilung:
Medien und News
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event59114
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