Toleranz und Intoleranz in der Musik – ein Thema, das vielleicht zunächst überrascht. Tatsächlich zeigt sich Toleranz und Intoleranz in der Musik in vielerlei Zusammenhängen und auf ganz unterschiedliche Weise – weshalb es schwierig ist, die Strukturen von Toleranz und Intoleranz zu erfassen und mit einem Anspruch auf Vollständigkeit aufzuzeigen und zu analysieren. Die Abteilung Musikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat daher einen anderen Ansatz gewählt: Sie wendet sich einer kleinen und damit einigermaßen überschaubaren Musikszene zu, sodass sich wie unter einem Mikroskop das Zusammenspiel von ganz unterschiedlichen Toleranz- und Intoleranzphänomenen beobachten lässt. Bei einer Tagung in Mainz werden nun diese Phänomene am Beispiel der Zupfmusik aufgegriffen und erörtert. Zu der Tagung „Toleranz und Intoleranz in der Musik – dargestellt am Beispiel der Zupfmusik“ erwarten die Veranstalter um Prof. Dr. Stefanie Acquavella-Rauch Wissenschaftler aus dem In- und Ausland auf dem Campus der JGU. Die interessierte Öffentlichkeit ist hierzu ebenfalls herzlich eingeladen.
Musik mit Mandoline, verschiedenen Gitarrenarten, Zither und Harfe findet häufig in Nischen statt und ist an kulturellen Schnittstellen angesiedelt. Diese Ansiedlung an und auf Grenzen bringt es mit sich, dass Unterschiede wahrgenommen, ausgehalten oder abgewehrt werden müssen. Dadurch werden Toleranz und Intoleranz zu zentralen musiksoziologischen Kategorien, die Einblick in musikkulturelle Entwicklungen geben, wie sie auch in anderen Bereichen anzutreffen, aber nicht immer zu untersuchen sind.
Themen der Tagung sind neben Intoleranz und Sexismus im Berufsalltag von Harfenistinnen oder soziologische Überlegungen zur Toleranz in der Zupfmusik-Szene auch klangästhetische und repertoirebezogene Fragestellungen. Ein Vortrag widmet sich unter der Überschrift „Hetzen mit Gitarre“ Liedermachern der extremen Rechten in Deutschland, während ein anderer sich mit Gender-Strategien im viktorianischen England beschäftigt.
Am Freitag, 8. Juni findet um 19:30 Uhr außerdem in Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz ein Konzert mit Gitarren und Mandoline im Philosophicum, Musiksaal, Jakob-Welder-Weg 18 statt. Auch hierzu sind Besucher herzlich eingeladen.
Kontakt:
Juniorprof. Dr. Stefanie Acquavella-Rauch
Abteilung Musikwissenschaft
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-22781
Fax +49 6131 39-22993
E-Mail: acquavellarauch@uni-mainz.de
http://www.musikwissenschaft.uni-mainz.de/musikwissenschaft/personen/acquavella-...
Weiterführende Links:
http://www.musikwissenschaft.uni-mainz.de
Hinweise zur Teilnahme:
Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich
Termin:
07.06.2018 ab 18:00 - 09.06.2018 12:45
Veranstaltungsort:
Philosophicum
Musiksaal
Jakob-Welder-Weg 18
Campus der JGU
und
Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstraße 19
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Politik
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
22.05.2018
Absender:
Petra Giegerich
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event60547
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