In der bundesdeutschen Museumslandschaft spielt die Moderne Galerie des Saarlandmuseums eine Sonderrolle, denn es ist das einzige Haus für die Kunst der Moderne auf deutschem Boden, dessen Gründung zumindest mittelbar französischem Einfluss zu verdanken ist. Mit dem Aufbau der einzigartigen, heute national und international renommierten Sammlung wurde 1952 begonnen, als das Saarland ein teilautonomer, wirtschaftlich und politisch mit Frankreich verflochtener Staat war, der von einer frankophilen Regierung geführt wurde. In der Modernen Galerie manifestiert sich mithin deutlich das Bestreben, nach Diktatur und Krieg einen europäischen Geist und eine demokratische Gesinnung zu installieren. Dabei wurde die von den Nationalsozialisten verfemte Kunst der Avantgarde als Ausdruck und Garant der Freiheit verstanden. Sie schien gleichermaßen Entlastung von der schweren Bürde der jüngsten Vergangenheit und Gelegenheit zur Wiedergutmachung zu bieten, wie sie Impulse für die Gestaltung der eigenen Gegenwart bereithielt. Aber nicht nur der wiedergewonnene Optimismus nach 1945 und der Wille zum Aufbruch spiegeln sich in der frühen Geschichte des Museums. In der hitzigen Debatte um seine Ankaufspolitik im Umfeld der Saarabstimmung 1955 kristallisieren sich auch die ungelösten politischen und gesellschaftlichen Konflikte jener Jahre.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
27.06.2018 18:00 - 20:00
Veranstaltungsort:
Pingusson-Bau,
Hohenzollernstraße 60 / Keplerstraße 21,
66117 Saarbrücken
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.06.2018
Absender:
Gerhild Sieber
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event60849
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