Die Sklaverei, die mit dem amerikanischen Bürgerkrieg und in der Folge des Mahdi-Aufstandes im Sudan in den 1880ern welthistorisch weitgehend gebannt zu sein schien, hat in den letzten Jahren eine unangenehme Aktualität erfahren: Der Islamische Staat und Boko Haram propagieren die Sklaverei offen als Teil ihrer islamischen Identität. Mauretanien gilt als das Land mit der höchsten Quote an Sklaven in der Welt. In Libyen fanden im November 2017 Sklavenauktionen von Migranten aus dem subsaharischen-Afrika statt. Ähnlich, was die Bestimmung über den Menschen jenseits seiner Arbeitsleistung anbelangt, sind Formen der Migration in die Golfländer. Die Arbeitsbedingungen in den ›Labor Camps‹ zur Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft in Qatar werden vom Global Slavery Index als Sklaverei angesprochen. Das Sponsorsystem in arabischen Golfsaaten (kafala), generationenübergreifende ›Bonded Labour‹ oder die moderne Schuldknechtschaft in Indien tragen Züge, die der Sklaverei vergleichbar sind. Spätestens im frühen 21. Jahrhundert werden Formen der Sklaverei also wieder hochaktuell.
Die Geschichte der Sklaverei, des Menschen als Eigentum oder sein Besitz durch Gewalt und Ausbeutung, ist global und war niemals auf die klassische Antike und den transatlantischen Menschenhandel beschränkt. Das Symposium nimmt zwei Großregionen, die historisch vielfältige Verbindungen miteinander haben, in den Blick: den Vorderen Orient und den indischen Subkontinent. Es wird diskutiert, welche historischen Ursprünge Strukturen der Sklaverei in diesen Regionen haben und wie diese bis heute nachwirken.
Damit schließt das Symposium mit seinen Fragestellungen an das seit 60 Jahren laufende, inzwischen abgeschlossene Projekt ›Forschungen zur antiken Sklaverei‹ der Akademie der Wissenschaft und der Literatur | Mainz an.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, die Teilnahme ist kostenlos. Zur besseren Planung bitten wir Sie um Anmeldung möglichst bis zum 31. Oktober 2018 an praesidialbuero@adwmainz.de.
Termin:
07.11.2018 ab 13:00 - 08.11.2018 15:00
Anmeldeschluss:
31.10.2018
Veranstaltungsort:
Akademie der Wissenschaften
und der Literatur | Mainz, Plenarsaal
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Recht, Religion
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
19.09.2018
Absender:
Saskia Krahl
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event61596
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