Referentin der heutigen Veranstaltung: PD Dr. Anne Hultsch (Wien)
Nach Erlangung der Eigenstaatlichkeit 1918 ergriff die Tschechoslowakei eine Aufbruchsstimmung und „schöpferisch aktive Atmosphäre“ (Hans Richter), die John Vloemans davon sprechen lässt, dass das ganze Land sich geändert und die Moderne umarmt habe. Das Spezifische der tschechischen Avantgarde besteht darin, dass sie auf die gesamte Bevölkerung, auf alle Bereiche des Lebens und programmatisch auf alle Sinne wirkte, mithin eine Breitenwirkung erzielte, die sie in Europa zu einer Ausnahmeerscheinung werden ließ. Im internationalen Dialog, nicht zuletzt mit Vertretern des Bauhauses, und dennoch sehr eigenständig entstanden Gebrauchsgegenstände, Bücher, Bühnenbilder, Gebäude, ja ganze urbane Gebilde, die den Geist des Neuen atmeten und das bis dahin unbekannte Volk bekannt machten.
Nach einem Studium der Ost- und Westslavistik sowie Evangelischen Theologie in Hamburg und Prag wirkte Anne Hultsch viele Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft an der TU Dresden. Seit 2018 ist sie Universitätsassistentin an der Universität Wien. Einen ihrer Forschungsschwerpunkte bildet die tschechische Avantgarde, wovon u. a. zwei Ausstellungen zeugen, die sie kuratierte: „Tschechische Avantgardebuchkunst. Die Sammlung Vloemans“ (2017 im Buchmuseum der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden) und „Zirkus in der Druckerei. Tschechische Avantgarde“ (bis August 2019 im Deutschen Buch- und Schriftmuseum Leipzig).
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Die Ringvorlesung im Sommersemester 2019 steht unter dem Thema: "Neues Gestalten, neues Bauen, neues Leben – vor, nach und jenseits von Bauhaus"
Die Ringvorlesung nimmt das Bauhaus-Jubiläumsjahr zum Anlass, auf die Wege und das Erbe der Moderne zurückzuschauen. Unser Blick richtet sich weniger auf das Bauhaus selbst als auf die Vielfalt der Entwicklungen in der Zeit, die auf eine umfassende Erneuerung von Gestalten, Bauen und Leben zielten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Länder des östlichen Europa und die Menschen, die dort und anderswo am »neuen Leben« bauten.
Konzeption: Dr. Christine Gölz / Prof. Dr. Arnold Bartetzky
Hinweise zur Teilnahme:
keine
Termin:
03.07.2019 17:00 - 18:30
Veranstaltungsort:
Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4-6, 4. Etage
04109 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
07.05.2019
Absender:
Virginie Michaels
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event63567
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