Moderne demokratische Staaten sind durch Recht strukturiert und üben durch Recht Macht aus. Häufig wird die liberale rechtsstaatliche Logik im Gegensatz zur strikt demokratischen Logik der Volkssouveränität gesehen. Diese Entgegensetzung tritt etwa auf, wenn nationale oder supranationale Gerichte Entscheidungen von gewählten Instanzen abändern oder ganz aufheben. Um den Gegensatz zu überwinden, soll ein komplexeres Bild der Demokratie gezeichnet werden. Im Zentrum dieses Bildes steht das Subjekt, das Rechte im Namen der Gleichheit beansprucht und von repressiven oder schützenden Machtinstanzen anderer Herkunft umgeben ist. Politische und rechtliche Institutionen sind nur Beispiele für solche Instanzen.
Catherine Colliot-Thélène ist emeritierte Professorin an der Universität Rennes 1. Sie war Direktorin des Centre Marc Bloch in Berlin von 1999 bis 2004, Gastwissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung 2008, am Max Weber-Kolleg in Erfurt 2013 und am Institut für Sozialforschung in Frankfurt/Main 2015. Sie hat mehrere Bücher dem Werk von Max Weber gewidmet und Texte von diesem Autor ins Französische übersetzt. In jüngster Zeit veröffentlichte sie das Buch Demokratie ohne Volk (Hamburger Edition, 2011). Ihre aktuelle Forschung bezieht sich auf die normativen Grundlagen der sozialen Rechte, das Gastrecht und die Demokratie in Europa.
Moderation: Professor Dr. Benno Zabel
Hinweise zur Teilnahme:
Der Besuch dieser Veranstaltung ist kostenlos.
Termin:
21.06.2019 19:00 - 20:30
Veranstaltungsort:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Martin-Luther-Straße 14
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Recht
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.05.2019
Absender:
Tim Lüdtke
Abteilung:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event63799
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).