Als die fotografischen Bilder damit begannen, mit nachhaltigem Erfolg den Kunstmarkt zu erobern, hatte das nichts mit Mittelmaß zu tun – ganz im Gegenteil. Spätestens bis Mitte der 1980er Jahre wurde es vielen Fotograf*innen geläufig, ihre künstlerischen Aussagen im großen, zuweilen sogar riesigen Bildformat zu formulieren.
Das sogenannte fotografische Großtableau wurde zum ästhetischen Signum einer ganzen Generation, zu der neben zahlreichen Vertreter*innen der sogenannten Düsseldorfer Schule auch der kanadische Fotograf Jeff Wall (*1946) gehört. Ein äußeres Zeichen für die hohe Anerkennung, die er als Künstler erlangen konnte, äußerte sich nicht zuletzt durch mehrere Einladungen zur Teilnahme an der bedeutenden Ausstellungsreihe documenta in Kassel.
In der Zwischenzeit hat sich das Feld der künstlerischen Fotografie grundlegend gewandelt. Insbesondere vor dem Horizont einer sich dezidiert politisch verstehenden Kunstproduktion scheint kaum etwas so sehr außer Kurs geraten wie die einst so anerkannte Formel des fotografischen Tableaus. Was sich vordergründig als eine Frage zur Ästhetik der Skalierung diskutieren lässt, birgt hintergründig gesellschaftliche und politische Fragestellungen: Wie kann die Fotografie heute auf die gesellschaftlichen Diskurse der Gegenwart nicht allein reagieren, sondern bestenfalls in diese auch aktiv eingreifen? Hat sich die von Wall und anderen seit den späten 1970er Jahren entwickelte Ästhetik überholt, ist sie sozusagen ins Mittelmaß zurückgesunken? Oder lässt sich in diesen Werken ein Moment politischer Dringlichkeit ausmachen? Anhand eines Durchgangs durch das Oeuvre von Jeff Wall möchte Prof. Dr. Steffen Siegel (Folkwang Universität der Künste), Professor für Theorie und Geschichte, diese Fragen zur fotografischen Zeitgenossenschaft diskutieren.
REFERENT:
Steffen Siegel, Professor für Theorie und Geschichte der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste
MODERATION:
Julika Griem, Direktorin des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI)
VERANSTALTER:
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) unter der Leitung der KWI-Direktorin Julika Griem
PRESSEKONTAKT
Johanna Buderath & Helena Rose
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0201 – 72 04-152
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Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
11.06.2019 18:00 - 20:00
Veranstaltungsort:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Kunst / Design
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
27.05.2019
Absender:
Helena Rose
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event63855
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