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01.07.2019 - 01.07.2019 | Berlin

Louise Amoore: Unser Leben mit Algorithmen

Mit der Redenreihe „Making sense of the digital society“ möchten wir eine europäische Perspektive auf den gegenwärtigen Transformationsprozess unserer Zeit und dessen gesellschaftliche Auswirkungen entwickeln. Am 1. Juli spricht Louise Amoore über unser Leben mit Algorithmen. Sie erforscht an der Durham University, wie zeitgenössische Formen von Daten, Analysemethoden und Risikomanagement die Techniken der Grenzkontrolle und -sicherheit verändern.

Von der Erkennung von Anomalien in medizinischen Bildern über Drohnenaufnahmen bis hin zur Beeinflussung von Wahlen verändern maschinelle Lernalgorithmen radikal, wie wir in der Gesellschaft Sinn produzieren. Tiefenneuronale Netzalgorithmen verdichten die Merkmale einer Szene zu einem Output von Bedeutung wie – „ein Mann wirft ein Frisbee in einen Park“, „eine Frau steht am Grenzzaun mit einer Menge im Hintergrund“ oder „die Demonstranten versammeln sich auf dem Stadtplatz“. Sie reduzieren die Schwierigkeiten und die Unentschiedenheiten dessen, was in einer Szene passieren könnte, in eine einzige Bedeutung, die Entscheidungen und Handlungen beeinflusst. Ist das Hate Speech oder Redefreiheit? Sind die Menschen dabei zu klauen oder zu kuscheln? Ist das ein Demonstrant oder ein Terrorist?

Um jedoch zu lernen, wie man Unterscheidungen trifft, erfordern die Algorithmen Interaktionen mit uns und unseren Daten. Das Training und die Anpassung von Algorithmen erfolgt durch die Attribute unseres Lebens und des Lebens anderer. Das ist problematisch, denn die Bedeutung unserer Beziehungen zu anderen Wesen und wie sie ihren Sinn erlangen, lässt sich gerade nicht verdichten. Wie beginnen wir, diese Aspekte innerhalb der Sinnproduktion des Algorithmus in der digitalen Gesellschaft zu lokalisieren? Gibt es Gegenmaßnahmen, die sich dem Clustering menschlicher Attribute durch maschinelles Lernen widersetzen? Was bleibt in der digitalen Gesellschaft von dem, was nicht zuordenbar ist, was nicht in eine numerische Darstellung übersetzt werden kann?

Der derzeit rapide voranschreitende technologische Wandel ruft enorme Ungewissheiten hervor. Umfassende Erklärungen werden notwendig, um die Veränderungen besser verstehen und eine gemeinsame Zukunft gestalten zu können. Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) führen daher auch in diesem Jahr die 2017 ins Leben gerufene Redenreihe Making sense of the digital society fort. Ziel ist es, eine europäische Perspektive auf den gegenwärtigen Transformationsprozess unserer Zeit und dessen gesellschaftliche Auswirkungen zu entwickeln. Die erste Rednerin in diesem Jahr war die Soziologin Eva Illouz, gefolgt von Dirk Baecker und José van Dijck.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich. Die Rede ist auf Englisch und wird simultan auf Deutsch übersetzt. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und live gestreamt.

Termin:

01.07.2019 18:30 - 22:00

Anmeldeschluss:

01.07.2019

Veranstaltungsort:

HAU Hebbel am Ufer (HAU 1), Stresemannstraße 29
10963 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler, jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Gesellschaft, Informationstechnik, Philosophie / Ethik

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

25.06.2019

Absender:

Katrin Werner

Abteilung:

Kommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event64102


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