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Veranstaltung


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01.10.2020 - 02.10.2020 | Potsdam

Tagung zu kommerziellen Formen der Beratung in Wirtschaft, Politik u Gesellschaft seit dem 19. Jh.

Wie erklärt sich der Aufstieg externer, kommerzieller Expertise seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert? Welche Prozesse beförderten den Boom der Beraterbranche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Welchen Einfluss nahmen Berater*innen auf Entscheidungsprozesse in Unternehmen oder Behörden? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Tagung "Internalizing external experience. Perspektiven auf kommerzielle Beratung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert"

Organisation der Tagung:
Rüdiger Graf (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, ZZF)
Alina Marktanner (Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung)
Sebastian Schöttler (Humboldt-Universität zu Berlin)

Nicht erst seit der jüngsten „Berateraffäre“ im Bundesministerium der Verteidigung wird über die „unheimliche Macht der Berater" (Titel einer ARD-Reportage über die “Big Four” der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften von Anfang 2019) diskutiert. Bereits im Zuge der Rationalisierungsbewegung der Zwischenkriegszeit fungierten beratende Ingenieure als Experten für effizientes Wirtschaften. Mit dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft nach 1945 wuchs die Branche weiter und die Unternehmensberatung etablierte sich als eigenständiger Berufszweig. Durch die Bereitstellung von Handlungswissen veränderten Berater*innen das Verhältnis von intern und extern generierter Erfahrung in Organisationen im Laufe des 20. Jahrhundert grundlegend. Sie wirkten auf die Erwartungsbildung in Unternehmen, Behörden sowie Non-Profit-Organisationen ein und prägten deren Entscheidungsprozesse und Governance-Strukturen.

Während insbesondere die wissenschaftliche (Politik-)Beratung in der deutschen Zeitgeschichte gut erforscht ist, gilt dies weniger für kommerzielle Formen der Beratung. Die Tagung will Fragen beantworten und zugleich den Austausch über die methodischen Herausforderungen einer Geschichtsschreibung ermöglichen, deren Protagonisten meist auf Diskretion bedacht sind.

Programm:

1. Oktober 2020

Anreise

ab 13:30
Ankommen und Stehkaffee

14:00-14:30
Begrüßung und Einführung

14:30-16:00
Ursprünge und Theorie der Beratung im 20. Jahrhundert

Moderation: Alina Marktanner

Eva Schauerte (Weimar): Ödipus Reloaded: Edward Bernays und die Erfindung der Public Relations-Beratung

Florian Hoof (Lüneburg): Robust–Flexibel–Utopisch. Genealogie und Theorie des Beraterwissens und der Unternehmensberatung

Kaffeepause

16:15-17:45
Öffentliche Verwaltung und Public Sector Consulting

Moderation: Sebastian Schöttler

Nick Schwery (Zürich): An den Grenzen der Staatlichkeit. Computer und Beratung in der schweizerischen Bundesverwaltung, 1960-1976

Alina Marktanner (Köln): Unternehmensberater in der öffentlichen Verwaltung, 1950er bis 1970er Jahre – die Antihelden der Consultingbranche?

18:00-19:30
Abendvortrag

Matthias Kipping (Toronto): Vom Außenseiter zur Hegemonie? Ein historischer Überblick über das Warum und Wie der Unternehmensberatung

Moderation: Rüdiger Graf

Gemeinsames Abendessen

_____________________________________________________________________

2. Oktober 2020

9:00-10:30
Unternehmen und industrieller Sektor

Moderation: Laura Kaiser

Marcus Böick (Bochum): "Können Sie mal helfen, Herr Berger?" Unternehmensberatung, Vereinigung und Wirtschaftsumbau nach 1990. Katalysatoren einer neo-liberalen „Ko-Transformation“?

Sebastian Schöttler (Berlin): Metall, McKinsey und Mitbestimmung. Unternehmensberater bei Rheinstahl, 1968-1973

10:45-12:15
Marktforschung und Marketingberater

Moderation: Stina Barrenscheen

Jan Logemann (Göttingen): „Kreative Forschung“ für Unternehmen? Die Selbstvermarktung neuer Marketingexperten in den 1940er-50er Jahren

Ingo Köhler (Berlin): Dramaturgen des Strukturwandels. Marktforscher als Strategieberater in den 1970er Jahren

Mittagspause

13:15-14:45
Personalberatung und Human Resources

(Moderation: Jan-Henrik Meyer)

Stina Barrenscheen (Göttingen): Vertrauter Berater. Walter Schleip und die Implementierung einer professionellen Beratungsdienstleistung in den 1950er und 1960er Jahren

Franziska Rehlinghaus (Göttingen): Wissenszirkulation zwischen Bildung, Markt und Staat. Weiterbildungsexperten als Berater in der Geschichte der Bundesrepublik

14:45-15:30
Abschlussdiskussion

Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung bis zum 16. März 2020 bei Sebastian Schöttler (HU Berlin) wird gebeten:

sebastian.schoettler@hu-berlin.de

Termin:

01.10.2020 ab 13:30 - 02.10.2020 15:30

Anmeldeschluss:

16.03.2020

Veranstaltungsort:

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Großer Seminarraum
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam
Brandenburg
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

25.02.2020

Absender:

Marion Schlöttke

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event66004


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