„I wish I could touch you“ formuliert Theodore, der Protagonist in dem Film „Her“ (2014), der sich in „Samantha“ verliebt, die Stimme eines intelligenten Operating Systems, das zunehmend seinen kommunikativen Alltag übernimmt. Wenn Emotionen, wie Bucher und Barth formulieren, „auf einer individuellen Ebene Auslöser, Folge, Ausdrucksmittel und Begleiterscheinung kommunikativer Aktivitäten sein“ können, dann ist u. a. interessant zu fragen, ob und wie sich das Verhältnis von Kommunikation und Emotion verändert, wenn auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlicher Ausprägung eine Maschine dazwischen geschaltet ist oder – im Extremfall – wenn eine Maschine zum Interaktionspartner wird. Wie, in welcher Weise funktioniert Emotionalisierung, wenn die Kommunikation offensichtlich oder weniger offensichtlich, bewusst oder weniger bewusst vermittelt über oder mit Maschinen, lernenden Systemen und Algorithmen funktioniert? Welche Emotionskulturen etablieren sich im Zuge veränderter Kommunikationspraxen, etwa durch Anwendungen wie Siri oder Alexa? Und wie lassen sich entsprechende Emotionalisierungsphänomene beschreiben und analytisch fassen? Der Beitrag präsentiert verschiedene Beispiele und ‚Fälle’ und diskutiert die oben aufgeworfenen Fragen, die empirisch bisher kaum untersucht sind.
Katrin Lehnen ist Professorin für germanistische Sprach- und Mediendidaktik und Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören Digitale Schreibpraktiken, Kollaborative Textproduktion, materialgestütztes Schreiben, Literalität und Bildung in der Mediengesellschaft und Berufliches Schreiben. Nach dem Lehramtsstudium (Deutsch und Philosophie) an der Universität Bielefeld arbeitete sie unter anderem als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Projekten zu „Schlüsselkompetenzen für Beruf und Studium: Fachinhalte erschließen, verarbeiten und hypertextuell darstellen“. Katrin Lehnen ist Mitglied des Equity-Kommitees des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) (DoktorandInnenausbildung) an der JLU Gießen.
Moderation: Professorin Dr. Konstanze Marx
Zugang zur Digital Lecture
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg bietet diese Veranstaltung live als digitalen Vortrag an. Der Zugang zu den Vorträgen wird über die Software Zoom bereitgestellt. 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn leitet der Link zu einem Wartebereich von Zoom weiter. Zum angekündigten Veranstaltungsbeginn werden dann die Teilnehmenden automatisch in den digitalen Hörsaal weiter geleitet. Die Handreichung zur Digital Lecture gibt Hilfestellungen im Umgang mit der App Zoom.
Aufzeichnung der Digital Lecture
Diese Digital Lecture wird aufgezeichnet werden, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der Vortragende, dessen Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Chatbeiträge sowie Fragen und Antworten werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am rechten oberen Bildrand informiert die Teilnehmenden über die aktuelle Aufzeichnung.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
28.10.2020 18:00 - 19:30
Veranstaltungsort:
Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald
Martin-Luther-Straße 14
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
29.09.2020
Absender:
Susanne Kuhn
Abteilung:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event66994
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