Man kann den Umgang mit Chemikalien oder chemischen Zubereitungen im Rahmen der beruflichen Tätigkeit, wie auch bei Freizeitbeschäftigungen als ubiquitär ansehen. Neben der sicher als an der Spitze stehenden chemischen Industrie, werden auch in anderen Gewerken durchaus aggressive Chemikalien verwendet. Weiterhin werden Chemikalien im Rahmen einer „leanproduktion“ bzw. beim Onlinehandel auch im großen Maßstab transportiert, so dass es auch immer wieder zu Transportunfällenkommen kann. Ebenso sind auch betriebliche Unfälle mit erheblichen Folgen nicht vollständig auszuschließen.Darüber hinaus muss prinzipiell auch mit einer absichtlichen Freisetzung von Chemikalien im Rahmen von Vandalismus,kriminellen Handlungen (z. B. „Ätzgraffiti“ mit Flusssäure oder absichtlicher Freisetzung von Pfefferspray) bis hin zuTerroranschlägen gerechnet werden.Aufgrund der eher geringen Ereignisfrequenz und der hiermit verbunden geringeren Routine stellen Einsätze mitchemietypischen Verletzungen im Regelrettungsdienst und auch für (freiwillige) Feuerwehren eine besondere Herausforderungdar. Ähnliche Fragestellungen ergeben sich auch für Notaufnahmen und Ambulanzen wenn es zur Selbsteinweisung vonentsprechend verunfallten Personen kommt.Im Seminar werden Ihnen grundlegende Maßnahmen vorgestellt, die aus Erfahrungen von chemietypischen Arbeitsunfällen ineinem Industriepark mit ca. 22.000 Beschäftigten abgeleitet wurden. Diese sind als Algorithmen auch für denRegelrettungsdienst bzw. Notaufnahmen im Rahmen eines Unfalls mit Chemikalienbeteiligung umsetzbar und sollen dazudienen das Ausmaß bzw. die Schwere einer Verletzung beim Patienten zu begrenzen. Ebenso wird auf Aspekte derArbeitssicherheit eingegangen um eine Kontamination der Einsatzkräfte und/oder die Verschleppung eines Gefahrstoffs bis ineine Notaufnahme zu vermeiden, bzw. allen beteiligten Einsatzkräften eine adäquate arbeitsmedizinische Nachbereitung zuermöglichen.Im Rahmen von Unfallbeispielen wird auf Verletzungsbilder von speziellen Substanzen eingegangen, die als Grundchemikalienin der chemischen Industrie weite Verwendung finden, die jedoch auch potentiell missbräuchlich zu kriminellen oderterroristischen Zwecken eingesetzt werden könnten. In diesem Zusammenhang wird auch die Verwendung substanzspezifischer Dekontaminationsmittel erläutert und demonstriert.
Hinweise zur Teilnahme:
Das Seminar kann auch unabhängig von der Kongressteilnahme gebucht werden. Teilnahme nur online möglich.
Termin:
20.03.2021 13:00 - 16:00
Veranstaltungsort:
Online
München
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Medizin
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
11.02.2021
Absender:
Dr. Thomas Nesseler
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event67933
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