Zum Inhalt:
Vor etwas mehr als 100 Jahren veröffentlichte Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie. Ein Jahr später löste Karl Schwarzschild die entsprechenden Gleichungen für eine nicht rotierende kompakte Masse. Ist diese Masse hinreichend groß und kompakt, kann sogar Licht nicht mehr entkommen, wenn es einen bestimmten Abstand zur Gravitationssingularität im Zentrum überschritten hat – den so genannten Ereignishorizont. Das theoretische Konzept eines „Schwarzen Lochs“ war geboren und wurde in späteren Dekaden von Penrose, Wheeler, Kerr, Hawking und anderen weiter entwickelt. Der erste Hinweis auf die Existenz solcher Schwarzen Löcher in unserem Universum wurde durch die Beobachtungen von Röntgen-Doppelsternen und leuchtenden Quasaren geliefert. Ich werde die 40-jährige Reise beschreiben, die meine Kollegen und ich unternommen haben, um mit lang andauernden und immer präziser werdenden Beobachtungen der Bewegungen von Gas und Sternen als Testobjekte für Raum und Zeit die Masse im Zentrum unserer Milchstraße nachzuweisen und ihre Kompaktheit zu bestimmen. Diese Studien belegen die Existenz eines kompakten Objektes mit einer Masse von 4 Millionen Sonnenmassen, die ohne Zweifel einem einzigen massereichen Schwarzen Loch zugeordnet werden kann.
Zur Person: Prof. Dr. Reinhard Genzel (geb. 1952 in Bad Homburg) ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching, Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Professor an der Graduate School for Physics and Astronomy der University of California in Berkeley. Er ist einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Infrarot- und Submillimeter-Astronomie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Experimentelle Astrophysik, Schwarze Löcher, Galaxienkerne, Galaxienentwicklung, Sternenentstehung und extragalaktische Astrophysik. 2020 erhielt er den Nobelpreis für Physik, gemeinsam mit der US-amerikanischen Astronomin Andrea Ghez, für die Entdeckung eines supermassereichen kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße.
Grußwort: Dr. Lutz Schröter, Präsident der DPG
Diskussionsleitung: Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt, Wiss. Leiter Magnus-Haus Berlin
Die Veranstaltung wird gefördert durch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Vortrag wird ausschließlich ONLINE gehalten.
Sie haben drei Möglichkeiten, den Vortrag zu verfolgen:
1. Per Teilnahme am Zoom-Webinar. Für den Erhalt der Zoom-Zugangsdaten melden Sie sich bitte an unter https://www.dpg-physik.de/ueber-uns/magnus-haus-berlin/veranstaltungen/2021/zuga....
2. Ohne Anmeldung auf dem YouTube-Kanal der DPG (Live-Stream: https://www.youtube.com/DPGPhysikTV).
3. Ansehen der Aufzeichnung auf YouTube zu einem späteren Zeitpunkt (https://www.youtube.com/DPGPhysikTV).
Termin:
27.04.2021 18:30 - 20:00
Veranstaltungsort:
online
virtuell
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Physik / Astronomie
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
06.04.2021
Absender:
Gerhard Samulat
Abteilung:
Pressekontakt
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event68358
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