Die europäische Kulturgeschichte ist von Bilderstürmen begleitet. Angefangen mit Vandalenakten an „heidnischen“ Tempeln und „Götzenbildern“, begangen von christlichen Fanatikern in spätrömischer Zeit, brachte der Ikonoklasmus in Byzanz im 9. Jahrhundert eine Grenzabsprache in der Bildverehrung zwischen der lateinischen Christenheit und der orthodoxen Kirche im Osten.
Europa hat eine traditionskritische Geschichte mit einem Hang zu epochalen Häutungen. Wie in keiner anderen Hochkultur dieser Welt, gehört der Bildersturm zur DNA des Abendlands mit einer ebenso zerstörerischen wie schöpferischen Eigenschaft. Ohne ihre Bilderstürme stünde Europa nicht da, wo es jetzt steht: als Verband von Staaten mit demokratischen Verfassungen auf der Grundlage der Erklärung der Menschenrechte. Vor diesem Hintergrund gilt es, die aktuellen Denkmalstürze, begangen an historischen Exponenten des Kolonialismus, zu diskutieren.
Prof. Dr. Beat Wyss, geb. in Basel, ist emeritierter Professor für Kunst- und Ideengeschichte. Er hatte einen Lehrstuhl an der Ruhr-Universität Bochum inne, war Direktor des kunsthistorischen Instituts an der Universität Stuttgart und Fachgruppenleiter für Kunstwissenschaft und Medienphilosophie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Gastprofessuren und Fellowships führten ihn nach Los Angeles, Williamstown und New York, nach Aarhus, Tallinn, Wien und Zürich. Wyss ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, zugleich Landesakademie der Wissenschaften von Baden-Württemberg, und der Württembergischen Landesbibliothek in der Reihe „Akademievorträge“ angeboten.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung findet im Online-Format statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Termin:
01.06.2021 19:00 - 20:30
Anmeldeschluss:
31.05.2021
Veranstaltungsort:
Die Veranstaltung wird im Online-Format durchgeführt. Sobald es die Bestimmungen wieder erlauben, sollen weitere Vorträge als Hybridveranstaltung oder in Präsenz in den Räumen der Württembergischen Landesbibliothek stattfinden.
Stuttgart
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
25.05.2021
Absender:
Dr. Herbert von Bose
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event68841
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).