Smarte Produkte: Ein Markt zwischen Aufbruch und Haftungsfragen
„Computer, erzähl mir alles über die Borg!“ Was in der Science-Fiction schon lange möglich war, erobert nach und nach unseren Alltag: kluge Lautsprecher, Fernseher, oder Lampen, die auf Zuruf reagieren. Längst hat unsere Realität die Zukunftsphantasien vergangener Jahrzehnte überholt, etwa mit Armbändern, die uns mit Gesundheitstipps versorgen können, weil sie unsere Körper täglich überwachen. Diese neuen Produkte bringen in vielerlei Hinsicht neue Herausforderungen mit sich: Sie verändern den Markt und die Wertschöpfung in Unternehmen und erfordern eine passende gesetzliche Regelung. Worin die Herausforderungen genau bestehen und wie sie zu meistern sind, ist Thema der Tagung Product Innovations: Liability, Incentives and Market Dynamics („Innovative Produkte: Haftung, Anreize und Marktdynamik“).
Der Workshop findet im Kontext der Forschungsgruppe „Ökonomische und rechtliche Herausforderungen im Kontext smarter Produkte“, statt, die bis Juli 2022 am ZiF arbeitet. Leiter*innen der Forschungsgruppe und der Tagung sind Professorin Dr. Sabine Gless (Basel), Professor Dr. Herbert Dawid (Bielefeld) und Professor Dr. Gerd Muehlheusser (Hamburg).
Die Forschungsgruppe besteht aus 45 Fellows aus zwölf Ländern, die unterschiedliche akademische Disziplinen vertreten, wie Ökonomie, Rechtswissenschaften, Management, Soziologie, Philosophie, Informatik und Ingenieurswissenschaften, sowie Praktikern der Smart-Product-Branche. Die Vorträge analysieren und bewerten neue Möglichkeiten smarter Produkte für Hersteller, Händler und Kunden. Kathryn E. Spier, Professorin an der Universität Harvard, erläutert in ihrem Hauptvortrag zum Thema „Holding Gatekeepers Liable“ („Gatekeeper haftbar machen“) ein Verantwortungskonzept für das digitale Zeitalter.
Solche Gatekeeper sind zum Beispiel digitale Marktplätze: Sind sie untereinander kompatibel? Wie ist der Zugang geregelt, wer wird bevorzugt oder benachteiligt? Und wie sicher sind die Transaktionen, die dort stattfinden? Eine andere Frage ist, inwieweit Algorithmen in der Lage sind, unerwünschte oder gar illegale Absprachen zwischen Unternehmen zu erleichtern? Hinzu kommen auf Unternehmensseite Entscheidungen über Investition in smarte Produkte und den optimalen Zeitpunkt der Markteinführung. Auf Seite der Konsumenten gilt es herauszufinden, welche Faktoren bestimmen ob intelligente Produkte angenommen werden. Schließlich geht es um Haftungsfragen: Wer haftet etwa, wenn ein (teil-)autonomes Fahrzeug einen Unfall baut? Der Fahrer, der Hersteller, der Verkäufer? Unternehmen, die in der digitalen Warenwelt unterwegs sind, müssen sich in vielen Bereichen neu aufstellen.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Tagungssprache ist Englisch.
Die Tagung findet in hybridem Format statt.
Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten, eine Anmeldung bei smart-products@uni-bielefeld.de ist erforderlich.
Die Leiter*innen der Tagung stehen für Presseanfragen gerne zur Verfügung.
Termin:
19.01.2022 ab 12:30 - 21.01.2022 12:30
Veranstaltungsort:
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Universität Bielefeld
Center for Interdisciplinary Research
Bielefeld University
Methoden 1
33615 Bielefeld
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Gesellschaft, Informationstechnik, Philosophie / Ethik, Recht, Wirtschaft
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
03.01.2022
Absender:
Dr. Manuela Lenzen
Abteilung:
Medien und News
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event70469
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