Die Digitalisierung hält weltweit Einzug in Recht und Justiz. Die juristische Arbeit soll leistungsfähiger und effizienter, die Verfahren schneller und kostengünstiger werden. Künstliche Intelligenz soll hierzu Arbeitsprozesse in Kanzleien, Staatsanwaltschaften, Gerichten und Behörden unterstützen oder gar teils automatisieren. So könnte eine Volltextsuche die Aktenarbeit erleichtern. Assistenzsysteme könnten Sachverhalte automatisch auf einschlägige Tatbestandsmerkmale prüfen oder Urteile in ähnlich gelagerten Fällen ausfindig machen. Bislang ist all dies aufwändige juristische Hand- und Kopfarbeit.
Wie und inwieweit Computer und Künstliche Intelligenz Juristinnen und Juristen die Arbeit erleichtern können, ist eines der zentralen Themen der 35. JURIX-Konferenz: Die internationale Konferenz, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Schnittstelle von Informationstechnologie und Recht jedes Jahr in einem anderen Land der Erde versammelt, findet 2022 an der Universität des Saarlandes statt. Die Veranstaltung organisieren die Direktoren des Instituts für Rechtsinformatik der Universität des Saarlandes, Professor Georg Borges und Professor Christoph Sorge. Der Saarbrücker Campus zählt zu den führenden deutschen Standorten für Rechtsinformatik.
Im Mittelpunkt der Konferenz stehen mit „Legal Technology“, kurz Legal Tech, Technologien, die die Arbeit von Juristinnen und Juristen in einzelnen Bereichen automatisieren und unterstützen. Dabei tauschen sich die internationalen Forscherinnen und Forscher über zahlreiche Fragen der Grundlagenforschung aus – etwa darüber, wie Rechtsnormen funktionieren und wie es technisch gelingen kann, für den Computer berechenbare Regeln zu finden, um Sprache und juristische Inhalte zu verknüpfen und die Softwareprogramme entsprechend zu trainieren.
Auch Fragen der IT-Sicherheit sowie der KI-Ethik stehen im Fokus der JURIX 2022 – gerade in den sensiblen Bereichen von Recht und Justiz sind hier die Anforderungen sehr hoch. So geht es vom 14. bis 16. Dezember auch darum, wo die Grenzen für die Technik zu ziehen sind: Wo kann KI unterstützen, wo muss ein Mensch entscheiden?
Aber auch andere Themen an der Schnittstelle von Recht und Informationstechnologie stehen auf der Agenda: etwa in Vorträgen wie „Können autonome Waffensysteme das humanitäre Völkerrecht befolgen?“ oder zum Thema „Juristisches Unterstützungssystem für KI-Fahrzeugdesign“. In zahlreichen weiteren Vorträgen und Workshops beleuchten die Expertinnen und Experten solche aktuellen Forschungsfragen. Auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs bildet die Konferenz eine Plattform.
Information und Registrierung: https://jurix2022.rechtsinformatik.saarland
Hintergrund:
Die JURIX-Konferenz bietet seit 1988 jährlich ein internationales Forum für die Forschung an der Schnittstelle von Recht, Künstlicher Intelligenz und Informationssystemen unter der Schirmherrschaft der JURIX-Stiftung für juristische Wissenssysteme. Die Tagungsberichte der Konferenzen werden in der Reihe Frontiers of Artificial Intelligence and Applications von IOS Press veröffentlicht.
Das Institut für Rechtsinformatik ist Teil der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität des Saarlandes. Hier arbeiten vier Lehrstühle der Universität des Saarlandes und ein Lehrstuhl der Universität Luxemburg zusammen. Direktoren sind die Professoren Georg Borges, Philippe Cossalter, Christoph Sorge, Stephan Weth und Maximilian Herberger sowie Marc Cole aus Luxemburg. Mit Forschungsschwerpunkten wie Legal Tech, IT-Recht, Sicherheit, Datenschutz und Rechtsinformatik deckt das Institut in rechtlicher, technischer wie auch internationaler Perspektive ein weites Feld an der Schnittstelle von Informationstechnologie und Recht ab.
Studierende der Universität des Saarlandes können sich schon früh im Studium auf IT-Recht und Rechtsinformatik spezialisieren. Das Institut bietet einige der wenigen bundesweit anerkannten Abschlüsse auf diesem Rechtsgebiet an: Die Studierenden können wählen zwischen einem vollständigen LL.M-Programm mit den Schwerpunkten IT-Recht und Rechtsinformatik oder einem Zertifikatsstudiengang, den sie bereits während des Studiums absolvieren können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, IT-Recht und Rechtsinformatik als spezielles zweisemestriges Wahlfach im Rahmen des rechtswissenschaftlichen Studiums zu studieren. Schließlich bietet das Institut jedes Jahr eine internationale und interdisziplinäre Summer School „IT-Recht und Rechtsinformatik“ an.
Seit über 30 Jahren findet darüber hinaus auf dem Saarbrücker Campus der Deutsche EDV-Gerichtstag statt, der größte deutsche Fachkongress zum elektronischen Rechtsverkehr und der Rechtsinformatik, der zu den wichtigsten Juristenkongressen Deutschlands zählt.
Fragen beantworten:
Prof. Dr. Georg Borges, Tel.: 0681/302 3105,
E-Mail: ls.borges@uni-saarland.de
Prof. Dr. Christoph Sorge: Telefon: 0681 302 5120,
E-Mail: christoph.sorge@uni-saarland.de
Institut für Rechtsinformatik: https://rechtsinformatik.saarland/de/
Pressefotos zum Download finden Sie unter
https://www.uni-saarland.de/aktuell/jurix-2022-universitaet-des-saarlandes-26027...
Die Pressefotos können Sie mit Namensnennung des Fotografen als Fotonachweis honorarfrei in Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung und der Berichterstattung über die Universität des Saarlandes verwenden.
Hinweise zur Teilnahme:
Interessierte können sich bis 14.12.2022 online registrieren. Zahlreiche Workshops finden in hybrider Form statt.
Termin:
14.12.2022 ab 09:00 - 16.12.2022
Anmeldeschluss:
14.12.2022
Veranstaltungsort:
Universität des Saarlandes
Campus Saarbrücken
Aula (Gebäude A3 3)
66123 Saarbrücken
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Informationstechnik, Recht
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
01.12.2022
Absender:
Claudia Ehrlich
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event73203
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