Die Fachleute aus den Bereichen Recht, Ethik, Informatik und Sozialpsychologie haben Szenarien aus dem Alltag verschiedener Altersgruppen – Kinder, junge Erwachsene, Senior:innen – untersucht. Sie wollten herausfinden, was die Nutzer:innen über die Technik hinter den intelligenten Systemen wissen, wie sie diese selbstbestimmt nutzen können und ob Gesetze geändert werden müssen. Auch das waren Fragen: Verändert sich auf Dauer die eigene Kommunikation, wenn ich mit einer Maschine spreche? Wird der Sprachassistent als eine Art neues Familienmitglied gesehen?
Die Forschenden stellen ihre Antworten bei der Konferenz vor. Ein Punkt: die Transparenz. In welchem Ausmaß Alexa und Co. nämlich Daten sammeln, ist vielen Menschen nicht bewusst. „Weder die Eltern noch die Kinder verstehen die Technologien ausreichend, um eine tatsächlich „informierte Einwilligung“ geben zu können. Sie geben ihr Okay im guten Glauben“, so Krämer. Viele Kinder wissen schon mit den Geräten umzugehen, bevor sie schreiben und lesen können. Aber: „Sie vermenschlichen den Sprachassistenten, erzählen ihm leichtfertig Geheimnisse und denken zum Beispiel, Alexa habe ihr Wissen aus der Alexa-Schule.” Auch aus ethischer Perspektive sei dies problematisch: „Nutzende sollten sich jederzeit darüber im Klaren sein, dass sie mit einer Maschine und nicht mit einem Menschen sprechen.
Es gibt auch Möglichkeiten, problematisches Verhalten gegenüber interaktiven KI-Systemen einzudämmen. „Wir konnten feststellen, dass Erklärungen auch komplex sein dürfen, wenn es hilft nachzuvollziehen, wie die digitalen Helfer funktionieren“, so Krämer. Man dürfe die Fähigkeiten von Laien im Umgang mit Technologie auch nicht unterschätzen. Zur Überraschung der Forschenden war gerade bei der kompliziertesten Erklärung das Verständnis am höchsten.
Auf der Tagung gibt es neben den Berichten über die Projektergebnisse auch Vorträge von internationalen Spitzenforscher:innen. Eine Podiumsdiskussion thematisiert außerdem die rechtlichen und ethischen Belange und befasst sich mit den Folgen neuer Technologien wie ChatGPT.
* IMPACT steht für „Implications of conversing with intelligent machines in everyday life for people´s beliefs about algorithms, their communication behavior and their relationship building“. Neben der UDE waren die Universitäten Bielefeld und Kassel sowie die Evangelische Hochschule Nürnberg beteiligt. IMPACT wurde über vier Jahren von der VolkswagenStiftung mit 1,5 Mio. Euro gefördert.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
06.03.2023 - 07.03.2023
Veranstaltungsort:
AXICA Kongresszentrum Berlin
Berliner Platz 3
10117 Berlin
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Gesellschaft, Informationstechnik, Psychologie, Recht
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
15.02.2023
Absender:
Ulrike Bohnsack
Abteilung:
Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event73618
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