Mit einem Flächenanteil von rund 70% der Erdoberfläche und einer durchschnittlichen Wassertiefe von ca. 3800 Metern stellen die Ozeane den weitaus größten Lebensraum auf unserem Blauen Planeten dar. Die Nutzung der Meere durch den Menschen, z.B. zur Gewinnung von Nahrung, Rohstoffen und Energie, als Transportweg für den Welthandel sowie als touristisch relevanter Sehnsuchtsort, hat in vielen Bereichen schädliche Ausmaße angenommen. Dabei ist eine nachhaltige Nutzung der Meere, welche ihre Bewahrung als wichtige Prämisse voraussetzt und einschließt für unser aller Überleben unabdingbar.
Leider wissen wir noch zu wenig über natürliche Prozesse, marine Lebensgemeinschaften und ihre Reaktionen auf menschenverursachte Einflüsse. Auch wenn sich die Meeresforschung in den letzten Jahrzehnten u.a. mit neuen Sensoren, robotischen Unterwassersystemen, Fernerkundung aus dem Weltraum und immer höher aufgelöster Ozeanmodellierung enorm weiterentwickelt hat, haben wir über weite Teile der Meere immer noch zu wenig Informationen und Daten. Forschungsschiffe und Forschende können nicht überall gleichzeitig arbeiten.
Dementsprechend ist es durchaus sinnvoll, dass Ozeanbeobachtungen auch von Nicht-Forschungsschiffen aus durchgeführt werden. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze, die nicht zuletzt stark von den unterschiedlichen Möglichkeiten bzw. Limitierungen in Bezug auf die Platzverhältnisse, verfügbare Ausstattungen und Personal an Bord abhängig sind. In diesem Vortrag werden unterschiedliche Beispiele und Initiativen öffentlicher Institutionen und privater Organisationen zum Betrieb von „Ships of Opportunitiy“ vorgestellt. Besonders interessant dürften im Kontext des (nach seiner Sanierung) noch in Fahrt befindlichen DSM-Schiffes GRÖNLAND die Ausstattung und Aktivitäten auf der „Dagmar Aaen“ sein, welche eine ähnliche Größe und Besatzung aufweist.
Der Vortragende berichtet als wissenschaftlicher Berater der diesjährigen Ocean Change Expedition von Arved Fuchs und Teilnehmer an einem Fahrtabschnitt auf der „Dagmar Aaen“ über die Methoden der Ozeanbeobachtungen. Dabei wird werden auch die Herausforderungen und Limitierungen thematisiert. Schließlich wird in einem Ausblick auf den Aufbau der Innovationsplattform SOOP (Shaping an Ocean of Possibilities) zur Ozeanbeobachtung durch die drei Helmholtz-Zentren GEOMAR, AWI und Hereon verwiesen, welche über quelloffene Entwicklungen u.a. auch kleinen Unternehmen, Firmengründungen und Drittstaaten einen Zugang zu erschwinglichen Beobachtungssystemen ermöglichen soll. Ein Teilaspekt der Innovationsplattform ist die Gewinnung bzw. Ausstattung weiterer Ships of Opportunity.
Referent: Eberhard Sauter leitet als Tiefseeforscher und Entwickler von meerestechnischen Geräten die Stabsstelle Technologietransfer am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Er ist Honorarprofessor für Meerestechnik an der Hochschule Bremerhaven und Mitglied der Mitglied der ehrenamtlichen Crew des historischen Polarforschungsschiffs GRÖNLAND, das zum DSM gehört.
Ein Vortrag im Rahmen der DSM International Lecture Series on Ocean Humanities
Zoom-Link für Online-Teilnahme:
https://us06web.zoom.us/j/83665863280?pwd=L0t5bzlNeVNiSWdzQlFtSzd0a21kdz09
Meeting-ID: 836 6586 3280
Kenncode: 055375
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch per Zoom möglich.
Termin:
10.10.2023 13:00 - 14:30
Veranstaltungsort:
Deutsches Schifffahrtsmuseum
Forschungsdepot
Eichstr. 13
27572 Bremerhaven
Bremen
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Meer / Klima
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
07.09.2023
Absender:
Thomas Joppig
Abteilung:
Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event75086
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