»Vu nemt men a bisele Glik« – die Zeile aus einem jiddischen Lied ist der Titel eines Gedichtes von Olga Martynova, die es dort mit Hölderlins ›Hälfte des Lebens‹ zusammenführt. Jenes Gedicht, so Jean Améry, der die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald überlebte: »transzendierte die Wirklichkeit nicht mehr. Da stand es und war nur noch sachliche Aussage: so und so, und der Kapo brüllt ›links‹, und die Suppe war dünn, und im Winde klirren die Fahnen.«
Die Mezzosopranistin Shai Terry singt Lieder von israelischen Komponistinnen und Komponisten, die zwischen 1938 und 1970 entstanden sind. Jüdische Motive, Bilder und Schicksale vom Hohelied bis zur Gegenwart sind Gegenstände in den Gedichten von Oleg Jurjew und Olga Martynova, gelesen von Olga Martynova und Daniel Jurjew.
Shai Terry, die an der Hochschule für Musik Mainz das Konzertexamen abgelegt hat, trat als israelisch-jüdische Sängerin u.a. schon im Landtag Rheinland-Pfalz und vor dem Bundespräsidenten im Rahmen einer UNESCO-Veranstaltung auf. Mit ihrem israelischen Liederrepertoire war sie in vielen jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland zu Gast.
Der israelische Dirigent und Pianist Adi Bar Soria, Preisträger vieler internationaler Wettbewerbe, dirigiert regelmäßig bei angesehenen Opernbühnen und Konzertsälen, so am Gewandhaus zu Leipzig, bei der Berliner Philharmonie und an der Alten Oper Frankfurt. Er studierte Klavier, Liedgestaltung und Dirigieren in Berlin, Jerusalem, Madrid und Frankfurt und konzertiert weltweit als Solist und Kammermusiker.
Die Schriftstellerin und Übersetzerin Olga Martynova ist in Leningrad aufgewachsen und lebt seit 1990 in Deutschland. Seit 1999 schreibt sie nicht nur auf Russisch, sondern auch in deutscher Sprache. Sie ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann- Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Zuletzt erschien ihr Band ›Gespräch über die Trauer‹, der ihrem 2018 verstorbenen Mann, dem Dichter Oleg Jurjew, gewidmet ist.
Daniel Jurjew, Sohn von Olga Martynova und Oleg Jurjew, studierte Deutsche Literatur und Philosophie sowie Japanologie und Informatik. Seit 2012 arbeitet er als freier Literaturübersetzer, Lyriker und Publizist. Jurjew war Finalist des open mike 2020.
Konzeption der Reihe: Claudia Eder unter Mitarbeit von Petra Plättner.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Abend ist eine Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus 2024.
Eintritt frei (Einlasskarte erforderlich). Einlasskarten erhalten Sie unter: https://events.adwmainz.de/2024-01-23/
Termin:
23.01.2024 ab 19:00
Veranstaltungsort:
Kalkhof-Rose-Saal,
Akademie der Wissenschaften und der Literatur,
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest
Eintrag:
10.01.2024
Absender:
Akademie der Wissenschaften und der Literatur I Mainz
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event75989
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