Die Raucher*innenquote in Deutschland liegt laut der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten DEBRA-Studie derzeit bei über 28 Prozent.¹ Mit welchen Rauchentwöhnungsstrategien lässt sich diese Quote dauerhaft senken? Wie muss eine Neuausrichtung der deutschen Gesundheitspolitik aussehen? Darüber diskutieren Fachleute auf der 7. Konferenz „Tobacco Harm Reduction – Innovative Rauchentwöhnungsstrategien“ am 26. März 2025.
Veranstalter ist das Institut für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Die Fachtagung findet dieses Mal in der Hörsaalruine im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité und damit erstmals in Berlin statt.
Im Mittelpunkt der Konferenz steht der Tobacco Harm Reduction-Ansatz, der eine Reduzierung gesundheitlicher Risiken des Tabakkonsums durch einen Umstieg auf potenziell weniger schädlicher Produkte verfolgt. Die Expert*innen stellen alternative Strategien der Rauchentwöhnung sowohl im Bereich der Verhaltens- als auch der Verhältnisprävention vor und richten dabei auch den Blick auf die Rauchentwöhnungspolitik anderer Länder wie Schweden und Neuseeland.
„Die Fachkonferenz ist als Gegenentwurf zum sogenannten ‚quit or die‘-Ansatz der aktuellen Gesundheitspolitik zu verstehen, die seit Jahrzehnten darauf setzt, mit den stets gleichen Mitteln gegen das Rauchen zu kämpfen, obwohl dieser Ansatz mit Blick auf die Raucher*innenquote nachweislich gescheitert ist“, so Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver vom ISFF, der einen Paradigmenwechsel in der deutschen Tabakkontrollpolitik fordert.
Termin: 26. März 2025, 10:00 bis 18:30 Uhr
Ort: Hörsaalruine im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité (Campus Mitte der Charité), Virchowweg 16, 10117 Berlin
Programm* (Fragen und Antworten nach jedem Fachbeitrag)
10:00 – 10:20 Uhr
Begrüßung und Einführung: 5 % Raucher*innenquote bis 2040 – welche Weichen müssen in der nächsten Legislatur gestellt werden, damit das gelingt?
Prof. Dr. Heino Stöver, Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences
10:20 – 10:30 Uhr
Grußwort
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Berlin (angefragt)
10:30 – 11:00 Uhr
Overview of the role of ENDS for smoking cessation
Dr. Nicola Lindson, PhD CPsychol, Associate Professor, Nuffield Department of Primary Care Health Sciences, University of Oxford
11:00 – 11:30 Uhr
Vapes, Snus und Pouches - Zu aktuellen Trends in der Nutzung von nikotinhaltigen Produkten unter Jugendlichen
Prof. Dr. Bernd Werse, Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences
11:30 – 12:00 Uhr
E-Zigaretten: Warum der Schwarzmarkt dem Steuerstaat Grenzen setzt
Prof. Dr. U. Berthold Wigger, Karlsruhe Institute of Technology, Chair of Public Finance and Public Management, Karlsruhe
12:00 – 12:30 Uhr
Trends in der Nikotinnutzung in Deutschland
Prof. Dr. med. Knut Kröger, Helios Klinikum Krefeld
13:30 – 14:00 Uhr
Gewichtszunahme durch Rauchentwöhnung? Über die Gefahr der Suchtverlagerung
Dietmar Jazbinsek, freier Wissenschaftsjournalist, Berlin
Videobotschaft: Nikotinpouches und Rauchentwöhnung – die Konsument*innensicht
Michael Rätze, Konsumenten-Plattform Considerate Pouchers Deutschland
14:00 – 14:30 Uhr
Smokefree oral nicotine products and the Swedish example and its implications for the German tobacco policy
Prof. Dr. Karl Fagerström, Experte Tabakkontrolle und Rauchentwöhnung, Stockholm
14:30 – 15:00 Uhr
What can and should be done, and are we in need of a reboot of tobacco control? What will Tobacco Control 2.0 look like?
Clive Bates, Director of Counterfactual Consulting, London
15:00 – 15:30 Uhr
Why New Zealand is giving free vape kits to adult smokers to help them quit (online)
Ben Youdan, Director bei ASH Action for Smokefree 2025, Neuseeland
15:45 – 16:15 Uhr
Unterstützung bei der Rauchentwöhnung und Schadensminimierung in wenig adressierten Gruppen
Larissa Steimle, Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences
16:15 – 16:45 Uhr
Tobacco Harm Reduction mit drogengebrauchenden Menschen. Ein Praxisbericht aus zwei Einrichtungen der vista gGmbH, Berlin (online)
Nina Pritszens, Stefan Wiedemann, Alina Bialetzki, vista gGmbH, Berlin
16:45 – 17:15 Uhr
E-Zigarette ohne Aromen – Fragen und Antworten zur Notwendigkeit eines Verbots und dessen Folgen
Dr. Fabian Pitter Steinmetz, Toxikologe, Delphic HSE, Darmstadt, und Mitglied im Schildower Kreis (Fachnetzwerk für drogenpolitische Reformen)
17:15 – 17:45 Uhr
Zusammenhang zwischen Tobacco Harm Reduction und Zahngesundheit (online)
Prof. Dr. Dirk Ziebolz, Oberarzt, Interdisziplinäre Zahnerhaltung und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Leipzig AöR
17:45 – 18:15 Uhr
Rauchentwöhnung am Arbeitsplatz im Spannungsfeld zwischen Paternalismus und Gesundheitsförderung
Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich
18:15 – 18:30 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick
Prof. Dr. Heino Stöver, Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences
*Das Programm steht als PDF zum Download unter: https://www.frankfurt-university.de/?id=6170
Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF):
Das Institut für Suchtforschung an der Frankfurt UAS arbeitet seit 1997 an der Weiterentwicklung zielgruppenspezifischer und lebensweltnaher Prävention, Beratung und Behandlung von Suchterkrankungen. Es erforscht Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf nationaler und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate finden in Studium und Lehre Berücksichtigung.
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Heino Stöver, Telefon: +49 69 1533-2823, mobil: +49 162 133 45 33, E-Mail: heino.stoever@fb4.fra-uas.de
¹Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA): https://www.debra-study.info/
Hinweise zur Teilnahme:
Zur Konferenz-Teilnahme ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 17.03.2025 unter https://www.frankfurt-university.de/?id=14750 erforderlich.
Der Beitrag beträgt 20 Euro für Fachkräfte aus Drogen- und Suchthilfe und Interessierte sowie 300 Euro für Teilnehmende aus der Industrie.
Für Studierende ist die Teilnahme kostenfrei.
Termin:
26.03.2025 10:00 - 18:30
Anmeldeschluss:
17.03.2025
Veranstaltungsort:
Hörsaalruine im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité (Campus Mitte der Charité), Virchowweg 16
10117 Berlin
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
19.02.2025
Absender:
Claudia Staat
Abteilung:
Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event78702
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