Die Tagung fragt danach, wie die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit zur Legitimation und zentralen Ressource für die außeruniversitäre historische Forschung in der
Bundesrepublik nach 1949 und im vereinigten Deutschland nach 1990 wurde. Die leitende Hypothese lautet, dass die Inwertsetzung von Vergangenheit vielfach zwischen der »Aufarbeitung« der jüngeren deutschen Vergangenheit und einer Neuausrichtung nationaler Geschichtsbilder in einer europäischen Perspektive oszillierte. Die Tagung führt Referate zu Forschungseinrichtungen, die in der formativen Phase der »alten« Bundesrepublik gegründet wurden, mit Vorträgen zu Neugründungen historisch-geisteswissenschaftlicher Forschungszentren nach 1989/1990, vor allem in den neuen Bundesländern, zusammen.
Veranstalter: Leibniz-Forschungsverbund »Wert der Vergangenheit«
Ausrichter: Joachim Berger (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte / Germanisches
Nationalmuseum) und Gregor Feindt (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte) mit
Marcus Otto und Steffen Sammler (Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut)
Programm
02.04.2025
14:00–14:30
Nicole Reinhardt: Begrüßung
Martin Sabrow: Grußwort
Joachim Berger: Einführung in die Tagung
Gründungsnarrative und Legitimationsformeln in der frühen Bundesrepublik
14:30–15:15
Magnus Brechtken (München)
Das Institut für Zeitgeschichte: Entstehung – Konzeption – Entwicklung
(von der Gründung bis in die 1980er-Jahre)
15:15–16:00
Joachim Berger (Mainz / Nürnberg)
Ein »Zentrum universaler (ökumenischer und ›europäischer‹) Geschichtsauffassung«?
Gründungsimpulse und Entwicklungspfade des Instituts für Europäische Geschichte (1949–1975)
16:00–16:30 Pause
16:30–17:15
Marcus Otto / Steffen Sammler (Braunschweig)
Geschichte für den Schulunterricht der Europäer nach 1945. Vom internationalen Institut für
Schulbuchverbesserung zum Institut für internationale Schulbuchforschung (1951–1975)
17:15–18:00
Heidi Hein-Kircher (Bochum/Herne) / Antje Coburger (Marburg)
Ostforschung im Herder-Institut: Kontinuitäten und Brüche nach 1950
03.04.2025
Außenblicke: internationale Verständigung als Ressource?
09:30–10:15
Ulrich Pfeil (Metz)
Das Deutsche Historische Institut in Paris: Ein Ort wissenschaftlicher Annäherung in der Nachkriegszeit
10:15–10:45 Pause
Seitenblicke: Neuausrichtungen und Kontinuitätskonstruktionen für Sprach- und
Kulturgeschichte
10:45–11:30
Darja Jesse (Nürnberg)
»Hort edelster Werte«. Das Germanische Nationalmuseum während der Besatzungszeit und in der frühen Bundesrepublik – Akteure, Aufgaben, Ideale
11:30–12:15
Marc Dang-Anh / Carolin Müller-Spitzer / Stefan Scholl / Lea Waßmer (Mannheim)
Dokumentation der Gegenwartssprache – verdrängte Vergangenheit?
Gründungszusammenhänge und Legitimationsformeln des Instituts für Deutsche Sprache
12:15–14:00 Mittagspause
Aufbrüche: Gründungen und Neuorientierungen nach 1989/1990 (I)
14:00–14:45
Diskussionsrunde: Deutsche Einheit, europäische Einigung? Neuorientierungen in IfZ und IEG
14:45–15:30
Burkhard Olschowsky (Oldenburg)
Zwischen Traditionspflege und Neuorientierung? Das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa
15:30–16:00 Pause
16:00–16:45
Klaus Ziemer (Trier)
Die Anfangsjahre des Deutschen Historischen Instituts Warschau (ab 1993)
16:45–17:30
Diskussionsrunde: Osteuropa als Ressource? Neuorientierungen in GEI und HI
17:30–18:00 Pause
18:00–19:00
Podiumsdiskussion Geschichtswissenschaft außerhalb der Universitäten – vom Wert und den
Werten der Vergangenheit
Moderation: Gregor Feindt (Mainz/Kiel)
04.04.2025
Aufbrüche: Gründungen und Neuorientierungen nach 1989/1990 (II): der Westen im Osten
09:00–09:45
Frank Hadler (Leipzig)
Neue Sichtweisen auf Geschichte und Kultur im Osten der Mitte Europas: Anfänge und Ausrichtung des GWZO Leipzig in der deutschen und internationalen Osteuropaforschung
09:45–10:30
Krijn Thijs (Amsterdam)
Vom »IfZ-Nord« zum »Transformationslabor«: Die Gründung des Forschungsschwerpunktes Zeithistorischen Studien in Potsdam (1991–1994)
10:30–11:00 Pause
11:00–11:45
Jörg Deventer (Leipzig)
»Am Anfang war ein politischer Wille«: Gründungsgeschichte und Anfangsjahre des Dubnow-Instituts in Leipzig
11:45:12:30
N.N.
Aufklärung in Ost und West? Das Forschungszentrum Europäische Aufklärung in Potsdam (1994–2007)
12:30–13:15 Schlussdiskussion
Hinweise zur Teilnahme:
Eine Teilnahme vor Ort ist für eine begrenzte Personenzahl nach Anmeldung (unter info@ieg-mainz.de) möglich.
Kontakt:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Veranstaltungsmanagement
Stefanie Mainz
Alte Universitätsstraße 19
55116 Mainz
mainz@ieg-mainz.de
+49 (0) 6131 39 39350
Termin:
02.04.2025 ab 14:00 - 04.04.2025 13:15
Veranstaltungsort:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstraße 19
Konferenzraum 1. OG
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Religion
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
28.02.2025
Absender:
Stefanie Mainz
Abteilung:
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event78787
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