Masterstudierende der Medienkulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben sich im Sommersemester 2025 im Rahmen des Lehrprojekts "Doing Class. Medien der Klassifizierung" mit der Medialität von Klasse(n) und Klassifikation beschäftigt und eigene Forschungsbeiträge entwickelt, die sie auf einer Studierendenkonferenz am 15. Juli 2025 öffentlich präsentieren.
Klassen sind Effekte medialer Prozesse: Jeder Vorgang des Klassifizierens ist auf Medien angewiesen. Medien erzeugen Klassifikationen, problematisieren sie und wenden sie an – in Form von Listen und Rankings, Kleidungscodes oder performativen Praktiken. Umgekehrt nutzen Mediensysteme aber auch Klassifikationen, etwa wenn Bibliotheken nach Aufstellungssystematiken ordnen oder KI-Systeme mit gelabelten Daten trainiert werden. Während Klassifikationen im Alltag oft selbstverständlich sind und implizit bleiben, basieren wissenschaftliche Klassifikationssysteme, etwa die systematische Ordnung von Lebewesen (Taxonomie), auf expliziten und formalen Kriterien. Verfahren des Klassifizierens etablieren Ordnungen und Hierarchien, sind also nie neutral, sondern stets mit Machtinteressen verbunden.
Aus medienkulturwissenschaftlicher Perspektive hat das Projektseminar "Doing Class. Medien der Klassifizierung" verschiedene historische und gegenwärtige Phänomene diskutiert: von den Infrastrukturen des Klassifizierens und politischen Diskursen zur Klassenfrage über die Klassifizierung der 'Natur' und Humandifferenzierung bis hin zu populärkulturellen Formaten und Verfahren.
Die Studierendenvorträge der Masterkonferenz thematisieren die ästhetische (Re)Präsentation von Klassen in sozialen Medien, Fankulturen und im Film, Konflikte um politische Kategorienzuschreibungen sowie historische Praktiken des Klassifizierens. Konkrete Forschungsgegenstände sind unter anderem die Differenzierungspraktiken der sogenannten 'Swifties', die Kontroverse um ein als Persönlichkeitstest angelegtes Computerspiel, die räumliche Klassentrennung auf der Titanic und das gleichzeitige Klassifizieren von Hunderassen und -haltern im viktorianischen England.
Zum Abschluss der Konferenz spricht Medien- und Kulturwissenschaftler Dr. habil. Stephan Gregory (Akademie der Bildenden Künste München) in einer Online Keynote zum Thema "Class Trouble. Von der klassifizierenden Gesellschaft zur Klassengesellschaft (und zurück)".
Das vollständige Konferenzprogramm ist online zu finden unter: https://medienkultur.ftmk.uni-mainz.de/masterkonferenz-doing-class/
Konzeption & Organisation:
Prof. Dr. Gabriele Schabacher | Dr. Franziska Reichenbecher
Interessierte Medienvertreter:innen sind jederzeit herzlich zum Besuch der Konferenz eingeladen. Bei Interesse an einem Gespräch (etwa in einer der Konferenzpausen am 15.07.) melden Sie sich gern bei franziska.reichenbecher@uni-mainz.de
Kontakt:
Dr. phil. Franziska Reichenbecher
Medienkulturwissenschaft
Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft
FB05 - Philosophie und Philologie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel.: +49 6131 39-31775
E-Mail: franziska.reichenbecher@uni-mainz.de
https://medienkultur.ftmk.uni-mainz.de
Hinweise zur Teilnahme:
Interessierte Medienvertreter:innen sind jederzeit herzlich zum Besuch der Konferenz eingeladen. Bei Interesse an einem Gespräch (etwa in einer der Konferenzpausen am 15.07.) melden Sie sich gern bei franziska.reichenbecher@uni-mainz.de
Termin:
15.07.2025 11:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Philosophicum - Fakultätssaal (1. OG)
Jakob-Welder-Weg 18
55128 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
10.07.2025
Absender:
Kathrin Voigt
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event79654
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