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05.12.2025 - 19.12.2025 | München

Zwischen Amazonas-TikTok und Social-Media-Verbot: Ausstellung „the mirror“

„the mirror“ von HFF-Regie-Student Daniel T. Halsall ist eine Installation zur Erforschung unserer digitalen Gegenwart / Halsall nimmt die Ausstellungsbesucherinnen* mit in den Amazonas, wo die isoliert lebende Gemeinschaft der Munduruku eine digitale Transformation durchlebt, nachdem sie vor etwa eineinhalb Jahren Internetzugang erhalten hat / Was unterscheidet ihren Umgang mit Smartphones & Co. vom Technologiekonsum, wie wir ihn hier in München kennen?

„the mirror“ von HFF-Regie-Student Daniel T. Halsall ist eine dokumentarische Expanded-Cinema-Installation zur Erforschung unserer digitalen Gegenwart / Halsall nimmt die Ausstellungsbesucherinnen* mit in den brasilianischen Amazonas, wo die isoliert lebende Gemeinschaft der Munduruku gerade eine rasante digitale Transformation durchlebt, nachdem sie erst vor etwa eineinhalb Jahren Internetzugang erhalten hat / Was unterscheidet ihren Umgang mit Smartphones, Content & Co. vom schleichend allgegenwärtig gewordenen Technologiekonsum, wie wir ihn hier in München und an den meisten anderen Orten der Welt kennen? / Und welche Rolle spielt in diesem Kontext Australien, das ab 10. Dezember 2025 als erstes Land ein Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige einführt?

Die Ausstellung „the mirror“ führt in einen Raum der Reduktion: Betonboden, weiße Wände. Die Technik wird nicht versteckt: Kabelstränge und Lautsprecher ziehen sich über den Boden. Im Zentrum eine Schaukelkonstruktion, die die Projektionsflächen in der Schwebe hält. Zu sehen sind Alltagssituationen aus dem Amazonas und Australien, deren visuelle Universalität verblüffend ist. Ob isoliert im Amazonas oder inmitten einer australischen Vorstadt lebend: wie Menschen mit ihrem Blick und ihrem Körper in einen Screen hineinversinken, sieht überall gleich aus.
„the mirror“ ist eine Ausstellung im Rahmen des „Stipendium Medienkunst der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München ermöglicht durch die Kirch Stiftung mit Unterstützung von Frau Regina Hesselberger“ erarbeitet von HFF-Filmregie-Student Daniel T. Halsall.
Produziert wurde das Projekt von Daniel T. Halsall und Lukas Augustin. Die Bildgestaltung der dokumentarischen 16mm-Aufnahmen im brasilianischen Amazonas und Australien übernahm Jefta Varwijk, den Ton verantwortete Regiestudent Johannes Beck.

„the mirror“: Eine cineastische Reise in unsere digitale Zukunft
Während in Australien am 10. Dezember 2025 ein weltweit einmaliges Gesetz in Kraft tritt, das soziale Medien für unter 16-Jährige verbietet, kämpft eine isoliert lebende Gemeinschaft im Amazonas mit den massiven Folgen ihres erst vor eineinhalb Jahren erhaltenen Internetzugangs. Genau in diesem Spannungsfeld bewegt sich die neue Ausstellung „the mirror“ des HFF-Regisseurs und Medienkunst-Stipendiaten Daniel T. Halsall; dafür wird das Atelier in Sendling zum Schauplatz einer immersiven 16mm-Expanded-Cinema-Installation, die den Bogen von München über Brasilien bis nach Australien spannt.

Eine persönliche Frage als Ausgangspunkt
„Ausgangspunkt des Projekts war eine persönliche Frage“, sagt Halsall. „Wie kann ich meinen Sohn auf dem Weg zu einem gesunden Umgang mit Handy und Internet begleiten – obwohl ich selbst noch dabei bin, diesen für mich zu finden?“
Diese Suche führte den Künstler auf eine globale Reise, um Antworten bei jenen zu finden, die gerade erst online gehen – und bei jenen, die den Stecker ziehen wollen.

Globaler Kontext: Verteidigung und digitaler Rausch
Bei den Munduruku im brasilianischen Amazonas ist die Situation vielschichtig: Einerseits nutzen sie das Netz als entscheidendes Werkzeug, um weltweite Aufmerksamkeit auf ihre Situation zu lenken und sich gegen illegale Goldgräber zu wehren. Andererseits ist die digitale Realität dort sehr schnell und mit voller Wucht angekommen – inklusive massiver Probleme mit Handysucht bei Jugendlichen. „Die Gespräche, die wir dort im Regenwald über die Handynutzung der Kinder hatten, sind verblüffend ähnlich zu den Diskussionen, die wir hier in München führen“, so Halsall. Da ist Australien schon einen Schritt weiter: während die Ausstellung „the mirror“ läuft, tritt dort ein radikales Social-Media-Verbot für Jugendliche in Kraft. Die Welt blickt auf diesen legislativen Versuch – Ausgang ungewiss.

Journalistische Expertise und analoge Ästhetik
Gefilmt auf analogem 16mm-Material (Kamera: Jefta Varwijk), schafft die Installation eine bewusste ästhetische Distanz zur digitalen Welt. Produziert wurde das Projekt gemeinsam mit dem renommierten Filmemacher Lukas Augustin (u.a. CNN Journalist Award). Seine journalistische Expertise und internationale Erfahrung waren für die Umsetzung des Projekts von zentraler Bedeutung.

Leben im Atelier: Kindergeburtstag zwischen Kunstinstallation
Erstmals zog in der fast 20jährigen Geschichte des HFF-Medienkunststipendiums eine ganze Familie ins Atelier ein: Daniel Halsall, seine Frau und ihr gemeinsamer Sohn. „Das Atelier ist im Grunde ein einziger großer Raum. Der einzige abtrennbare Bereich war ein begehbarer Kleiderschrank“, erzählt Halsall. „Mit etwas Umdenken entpuppte sich dieser als das perfekte ‚Tiny Room‘-Kinderzimmer.“ Das Atelier ist in diesem Jahr nicht nur Produktionsstätte, sondern ein lebendiger Ort, der wohl noch nie so viele Kindergeburtstage gesehen hat wie im letzten Jahr.

Über den Künstler:
Daniel T. Halsall ist ein niederländischer, genderqueerer Regisseur und Drehbuchautor. Er lebt mit seiner Familie in München und studiert szenische Regie an der HFF München. Er ist der 19. Gewinner des Medienkunst-Stipendiums.
Pressekontakt | Vorab-Besichtigungstermine (möglich vom 2.-5. Dezember) | Bildmaterial:
Jette Beyer | Pressestelle HFF München | j.beyer@hff-muc.de | 089-68957-8502
Daniel T. Halsall | Künstlerischer Kontakt | daniel@fiskfilm.com
*Aufgrund einer für die Hochschule bindenden Vorgabe durch die allgemeine Geschäftsordnung für den Freistaat Bayern vom 01.04.2024 dürfen sämtliche Personen- und Funktionsbezeichnungen ausschließlich in der weiblichen und/oder männlichen Form aufgeführt werden. Mehrgeschlechtliche Schreibweisen sind unzulässig. Selbstverständlich sind Personen aller geschlechtlicher Identitäten ausdrücklich mit angesprochen.

Hinweise zur Teilnahme:
Ausstellung „the mirror“ Öffnungszeiten:
Fr, 5. Dezember: 17 – 23 Uhr VERNISSAGE
6. – 18. Dezember 2025 Täglich 11:00 – 19:00 Uhr
EINTRITT FREI | Familienfreundlich: Während die Eltern die Installation erkunden, gibt es für die jüngsten Besucherinnen eine große Spielecke mit BRIO-Bahn.
Atelier für Medienkunst München | Bavariastraße 6a | 80336 München

Termin:

05.12.2025 ab 17:00 - 19.12.2025 19:00

Veranstaltungsort:

Atelier für Medienkunst München | Bavariastraße 6a
80336 München
Bayern
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest

Eintrag:

27.11.2025

Absender:

Jette Beyer

Abteilung:

Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event80580

Anhang
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