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Wissenschaft
01.04.2022 - 02.04.2022 | Berlin
Was vermag Meditation zu bewirken in einer Zeit, in der die Welt, mehr und mehr aus den Fugen zu geraten scheint? Die globale Pandemie hat das Interesse an Achtsamkeit enorm verstärkt. Wo gewohnte Lebensweisen auf einmal nicht mehr greifen, bekommt das bewusste Innehalten immer mehr Bedeutung. Sind Stille und Wachheit dabei mehr als nur eine weitere Resilienz-Strategie auf dem Trend-Radar? Kann Meditation nicht nur für das Selbst etwas bewirken, sondern auch in der Mitte einer Gesellschaft, die zwischen Virus-Bedrohung und Klimakrise verunsichert in die Zukunft schaut?
Der sechste Kongress Meditation & Wissenschaft, der am 1./2. April 2022 in Berlin stattfindet, wird den Herausforderungen der Zeit ins Auge schauen und beleuchten, wie Achtsamkeit dabei ist, eine grundlegende soziokulturelle Transformation zu fördern. Welche Selbst- und Welt-Modelle hat die Achtsamkeitsbewegung zu bieten? Belässt sie es bei der persönlichen Ermächtigung oder entwickelt sie auch politisch wirksame Impulse? Sollte Meditation nicht nur das Gewahrsein im Privaten stärken, sondern auch soziales und ethisches Engagement inspirieren? Ist Achtsamkeit nicht nur Heilmittel, sondern gewinnt sie auch Momentum als Kraft eines Wandels – und führt so womöglich sogar zu einem neuen Verständnis von Gesundheit und Krankheit und sowie von der Rolle der im Gesundheitswesen Tätigen und der Medizin im Ganzen? Tobias Esch, Lehrstuhlinhaber für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung an der Universität Witten/Herdecke, ist erneut Vorsitzender des Wissenschaftlichen Kuratoriums des Kongresses: „Wir haben das Programm unseres aktuellen Kongresses ganz der Frage gewidmet, wie aus dem Kleinen, aus dem individuellen Selbstbezug, auch einer Praxis von Meditation und Achtsamkeit, schließlich transformative Prozesse im Großen angeschoben und begleitet, eventuell sogar initiiert werden können: am Arbeitsplatz, in Kultur und Gesellschaft, selbst in ‚planetaren‘ Zusammenhängen. Aus Sicht der Forschung haben sich hier zuletzt enorme Wissenszuwächse ergeben, und wir sehen immer stärker das Potenzial einer gezielten Bewusstseinsarbeit für Medizin und Gesundheit, weit über das Subjektive hinaus.“
Eine eigens für den Kongress durchgeführte tiefenpsychologische Studie betrachtet, wie die Deutschen ihre Zukunft sehen – und welche Zukunft sie sich wünschen. Otto Scharmer illustriert, wie die Ego-Systeme unserer Lebens- und Arbeitswelten zu ganzheitlichen Eco- Systemen reifen können, getragen von achtsamer Ko-Kreativität. Eine neue Studie zu Unternehmen des Finanzwesens beleuchtet, wie Meditation im Business von Achtsamkeit über Resilienz zu nachhaltigem Kulturwandel führt. Stefan Brunnhuber, als einziger Deutscher Mitglied der Lancet Covid19-Commission „Green Recovery“, untersucht, welche Bedeutung die Bewusstseinsdimension für Prozesse gesellschaftlicher Transformation hat. Gert Scobel nimmt in den Blick, wie Weisheit als eine „Praxis der radikalen Mitte“ diesen Wandel tragen könnte. Und Hartmut Rosa zeigt, warum wir unseren Sinn für das Unverfügbare schulen sollten, damit Lebendigkeit sich als Erfahrung eines existenziellen Berührtwerdens entfalten kann.
Psychologische Studien zeigen die Wirkungen von Meditation bei Langzeitpraktizierenden auf. Und sie beleuchten, wie die beim Meditieren geschulte Empathie und Perspektivübernahme im Angesicht komplexer Herausforderungen neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen.
Außerdem illustrieren die Arbeiten hochkarätiger Forscherinnen und Forscher die praktische Wirksamkeit von Achtsamkeit im Hinblick auf Einflüsse, die die Persönlichkeit im Angesicht von Krisen stabilisieren. Der beliebte Science Slam gibt wieder einen Überblick aktueller Forschung aus Medizin und Therapie zu Fragen wie Stressreduktion und Burnout, der Wirkung der Compassion Focused Therapy und dem Einsatz von Achtsamkeit in der Medizin.
Über den Kongress
Der Kongress Meditation & Wissenschaft ist mit 500 Teilnehmenden der größte deutschsprachige interdisziplinäre Fachkongress zur Meditations- und Bewusstseinsforschung und findet seit 2010 in zweijährigem Turnus in Berlin statt. Zu den Beitragenden zählten bisher Jon Kabat-Zinn, Richard Davidson, Tania Singer, Tobias Esch, Harald Walach, Stefan Schmidt, Michael von Brück, Eckart von Hirschhausen, Gerald Hüther, Peter Bostelmann, Chris Tamdjidi, Paul J. Kohtes, Ariadne von Schirach und viele weitere Pionierinnen und Pioniere der Achtsamkeitsforschung.
Das Wissenschaftliche Kuratorium
• Prof. Dr. Tobias Esch, Universität Witten/Herdecke (Vorsitzender)
• Dr. med. Friederike Boissevain, Städtisches Krankenhaus Kiel
• Prof. em. Dr. Michael von Brück, Ludwig-Maximilians-Universität München
• Dr. Britta Hölzel, I AM - Institut für Achtsamkeit und Meditation, München
• Prof. Dr. Dr.phil. Harald Walach, Medizinische Universität Poznan, Polen
• Prof. Gert Scobel, Professor für Philosophie und Interdisziplinarität, Hochschule Bonn- Rhein-Sieg sowie Redaktionsleiter scobel, 3sat
Veranstalter Identity Foundation
Die Identity Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung für Philosophie und realisiert Projekte zu den unterschiedlichsten Fragen der Identität. Bisherige Forschungsthemen waren unter anderem die Entwicklung von Eliten, das Selbstverständnis der Deutschen und Aspekte der persönlichen und spirituellen Entfaltung des Menschseins. Seit 2014 ist die Identity Foundation Kooperationspartner der PhilCologne, dem jährlichen größten deutschen Philosophie-Festival. Hier betreuen wir eine eigene Salon-Reihe unter dem Titel „Grenzgänge der Philosophie“.
www.identity-foundation.de
Udo Keller Stiftung - Forum Humanum
In einer Zeit des zunehmenden Zugriffs von Technik und Ökonomie auf das Humanum möchte die Stiftung an die Bedeutung des geistigen und religiösen Erbes der menschlichen Weltkulturen erinnern. Die weitere Entwicklung des Menschen wird entscheidend davon abhängen, ob und wie es gelingt, die reichhaltigen Potentiale dieser Traditionen für die Zukunft fruchtbar zu machen. In diesem Sinne plädiert die Stiftung für eine Wiederbelebung der Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens auf der Höhe der Bedingungen des 21.
Jahrhunderts. Die Stiftung ist unter anderem Mitinitiatorin des interdisziplinären FORUM SCIENTIARUM an der Eberhard Karls Universität Tübingen und Förderin des Verlags der Weltreligionen.
www.forum-humanum.org
West-Östliche Weisheit – Willigis Jäger Stiftung
Die West-Östliche Weisheit Willigis Jäger Stiftung erforscht, entwickelt und fördert Spiritualität heute und greift dabei die prägenden Impulse von Willigis Jäger auf. Der aktuelle Fokus der Stiftung liegt auf der Erforschung und Beschreibung kulturübergreifender Werte. Damit wollen wir einen Beitrag leisten zur Integration von Spiritualität in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung.
www.west-oestliche-weisheit.de
Hinweise zur Teilnahme:
Kongressorganisation, Dr. Nadja Rosmann, content + creation + consulting, Talstraße 51, 65719 Hofheim
Telefon: +49 (0) 6192 2068 258, E-Mail: nadja.rosmann@meditation-wissenschaft.org, Tickets: 510,- Euro
Für Medienschaffende steht ein begrenztes Kontingent an Tickets für die Berichterstattung über den Kongress zur Verfügung. Interessierte melden sich bitte hier an: https://www.meditation-wissenschaft.org/presse.html
Termin:
01.04.2022 - 02.04.2022
Veranstaltungsort:
Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstraße 58/59,
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Psychologie
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
09.12.2021
Absender:
Kay Gropp
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event70388
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