idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.06.2005 11:09

Unis brauchen internationalen Spitzen-Nachwuchs

Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister Geschäftsstelle Berlin
Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (VBBM)

    Damit die Allerbesten kommen: Fachverbände fordern Stipendien-Programm

    Gemeinsame Erklärung
    der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG),
    der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh),
    des Verbunds biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften e.V. (vbbm)
    und der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) e.V.
    zur Hochschulausbildung ausländischer Studierender in Deutschland

    An deutschen Hochschulen geht es heute weitaus internationaler zu als noch vor zehn Jahren. Studierten im Jahre 1993 noch rund 125.000 junge Menschen aus dem Ausland an unseren Universitäten, so hatte sich diese Zahl bereits im Jahr 2003 um mehr als 100.000 erhöht: Das geht aus einer kürzlich vorgelegten Studie des Deutschen Studentenwerks hervor. Diese für die akademische Welt erfreuliche Entwicklung hat mehrere Ursachen: die intensiven Bemühungen von Bund und Ländern, die Zahl ausländischer Studierender zu erhöhen, das nach wie vor studiengebührenfreie Studium in Deutschland, aber auch die schärferen Einwanderungsbedingungen, die in den USA seit dem 11. September 2001 gelten.

    Doch die erwünschte - und für den weltweiten Wettbewerb dringend benötigte - Internationalisierung bringt auch Probleme mit sich. Zwei davon bedürfen besonderer Aufmerksamkeit: Zum einen reichen - zumindest im naturwissenschaftlichen Bereich - die fachlichen Voraussetzungen ausländischer Studierender für ein Studium der Physik, Chemie oder Biologie in Deutschland nicht immer aus; zum anderen befinden sich viele ausländische Studierende in einer schwierigen bis katastrophalen finanziellen Situation.

    Zum mangelnden fachlichen Vorwissen kommen in einigen Fällen schlechte Sprachkenntnisse hinzu, so dass diese Studierenden einer Vorlesung oder einem Seminar nicht folgen können. Das zunehmende Angebot von englischen Lehrveranstaltungen an deutschen Hochschulen ist oftmals keine Hilfe, da auch die Englischkenntnisse zahlreicher Studierender, insbesondere aus einigen asiatischen Ländern, Lücken aufweisen.

    Die finanzielle Ausstattung ausländischer Studierender - besonders auch von solchen, die sich bereits im Hauptstudium befinden - ist häufig desolat. Stipendien aus dem Heimatland sind kaum vorhanden, von deutschen Institutionen bereitgestellte Mittel reichen nicht aus.

    Wir benötigen begabten akademischen Nachwuchs dringend. Noch gezielter als bisher sollten wir deshalb dafür sorgen, dass Deutschland auch wirklich ein bevorzugtes Ziel der Besten, der kreativsten Köpfe und leistungsfähigsten Talente wird.

    Die naturwissenschaftlichen Fachverbände fordern daher: In Deutschland muss - mit Bezug auf die Aufnahme ausländischer Studierender - ein umfassendes, streng leistungsorientiertes Stipendiensystem aufgebaut werden. In dieses müssen sowohl Spenden- und Stiftungsgelder als auch staatliche Mittel fließen.

    Zurzeit erscheint es unrealistisch, ein Förderungsprogramm auf Darlehensbasis aufzubauen. Vielmehr müssen, will man den Hochschulstandort Deutschland sichern und sogar weiter ausbauen, unverzüglich beträchtliche Finanzmittel in dieses Stipendienprogramm investiert werden. Die Kopplung eines Leistungsbewertungssystems mit diesem Stipendiensystem ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass sich die talentiertesten und leistungsfähigsten ausländischen Studierenden für den Studienort Deutschland entscheiden. Ein solches gekoppeltes System könnte sowohl zentral (z.B. über den DAAD) als auch über die lokalen Universitätsauslandsämter aufgebaut werden.

    Das Angebot an Stipendien in den USA macht dieses Land für viele - und besonders auch für die leistungsfähigsten - ausländischen Studierenden so attraktiv. Ähnliche Anreize für Deutschland zu schaffen wäre ein enormer Schritt in Richtung einer vorausschauenden und zukunftsorientierten Bildungspolitik.

    Für die vier Gesellschaften erteilt Auskunft zu dieser Thematik:

    Professor Dr. Henning Hopf
    Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker
    Technische Universität Braunschweig
    Institut für Organische Chemie
    Hagenring 30
    D-38106 Braunschweig

    Tel.: 0531/391-5255
    Fax: 0531/391-5388
    E-Mail: h.hopf@tu-bs.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dpg-physik.de Deutsche Physikalische Gesellschaft
    http://www.gdch.de Gesellschaft Deutscher Chemiker
    http://www.vbbm.org Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften
    http://www.gdnae.de Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).