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24.10.2005 15:45

Hochschulrektorenkonferenz fordert Maßnahmenpaket zum Studentenberg

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sieht dringenden Handlungsbedarf angesichts des zu erwartenden drastischen Anstiegs der Studierendenzahlen in den kommenden Jahren. Dies erklärte HRK-Präsident Professor Dr. Peter Gaehtgens angesichts der aktuellen Prognose der Kultusministerkonferenz. Danach wird die Zahl der Studierenden schon in vier bis fünf Jahren um bis zu einer halben Million höher liegen als heute. "Das deutsche Hochschulsystem kann einen solchen neuen Studierendenberg nicht verkraften. Denn bereits jetzt besteht eine Überlast, die in Folge von Budgetkürzungen und Stellenabbau ständig zunimmt", erklärte Gaehtgens. Derzeit gibt es circa zwei Millionen Studierende in Deutschland. "Bund und Länder müssen ihrer bildungspolitischen Verantwortung gerecht werden und umgehend konkrete Maßnahmen einleiten", so der HRK-Präsident weiter. "Dabei sollte jedoch nicht auf die bereits in der Vergangenheit als unzureichend erkannten Instrumente zurückgegriffen werden, wie die bloß rechnerische Erhöhung der Kapazitäten oder die Erhöhung der Lehrverpflichtungen für Professoren und Dozenten."

    Zur Bewältigung des anstehenden Studentenbergs dürften die für die Umsetzung des Bologna-Prozesses erforderlichen Ressourcen nicht herangezogen werden, denn damit werde der Erfolg dieser von Hochschulen und Politik einvernehmlich getragenen Reform grundsätzlich in Frage gestellt. Vollends inakzeptabel sei der gelegentlich geäußerte Vorschlag, die zu erwartenden Einnahmen aus den Studiengebühren zur Bewältigung des Studentenbergs einzusetzen. "Sollte dies geschehen, wird die Hochschulrektorenkonferenz ihre Unterstützung zur Einführung von Studienbeiträgen zurückziehen", stellte der HRK-Präsident klar. "Solche Ressourcen müssen den erfolgreich begonnenen Reformprozess in den Hochschulen fördern und der Qualitätsent-wicklung dienen."

    Gaehtgens forderte ein abgestimmtes Paket von Maßnahmen, das sowohl den Hochschulen als auch den Studierenden schnell und wirksam helfe. Dies bedeute im Einzelnen eine zusätzliche Finanzierung, die dem zu erwartenden Anstieg der Studierendenzahlen entspreche. "Zu erwarten ist ein Mehrbedarf von jährlich 1,5 bis zwei Milliarden Euro", stellte Gaehtgens fest.

    Im Rahmen eines staatlichen Sonderprogramms von mehreren Einzelmaßnahmen müsse z.B. Lehrpersonal vorzeitig auf erst später frei werdende Stellen eingestellt werden können. Die in der Konzeption befindlichen neuen Auswahl- und Beratungsverfahren müssten schnell umgesetzt werden, damit alle für das Studium zur Verfügung stehenden Ressourcen effektiv und effizient genutzt werden können. Gaehtgens: "Was wir brauchen, ist ein Konsens und eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern, um einen Bildungskollaps zu verhindern."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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