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17.11.2005 14:23

42. Vortrag der Erich-Regener-Vortragsreihe: Die Kometenmission "Deep Impact"

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum 42. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Dienstag, dem 22. November 2005, um 19.00 Uhr, wird Dr. Jochen Kissel aus Heidelberg einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Deep Impact: Triff einen Kometen und lerne daraus" halten. Dr. Jochen Kissel ist als einziger Wissenschaftler aus Europa Mitglied im Science Team der NASA-Mission "Deep Impact". Als Experte für Staubmessungen war und ist er an zahlreichen Kometen-Missionen beteiligt, so an den ESA-Missionen Giotto (Komet Halley, 1986) und Rosetta (zur Zeit unterwegs) und mehreren NASA-Missionen wie Stardust (Komet Wild-2, 1999) sowie auf russischen Missionen. Er berät ESA und NASA in einschlägigen Gremien und ist Mitglied der International Academy of Astronautics.

    Die NASA-Mission "Deep Impact" wurde am 12. Januar 2005 von Cape Canaveral/Florida aus gestartet. Die als "Flyby Spacecraft" bezeichnete eigentliche Raumsonde hatte zwei Kamerasysteme an Bord, außerdem transportierte sie einen sogenannten "Impaktor" mit einer Masse von 372 kg. Der Impaktor besaß eine Navigationseinrichtung und eine weitere Kamera. Ziel des mehrmonatigen Fluges war der Komet 9P/Tempel-1, der 1867 von Wilhelm Tempel (1821 - 1889) entdeckt worden war. Nachdem er etwa 24 Stunden vor dem Ziel abgetrennt worden war, flog der Impaktor allein weiter, fotografierte während des Anflugs den Kometenkern aus allernächster Nähe und schlug in der Nacht vom 3. zum 4. Juli 2005 (amerikanischer Zeit) ein Loch in den Kometen. Der Einschlag ("Impact") und die sich daraus entwickende Wolke wurden vom Flyby Spacecraft, von der 80 Millionen Kilometer entfernten Raumsonde "Rosetta" (an der das MPS beteiligt ist) und von zahlreichen Beobachtern an erdgebundenen Teleskopen (u. a. einem MPS-Mitarbeiter bei der ESO in Chile) fotografiert. Dr. Kissel wird über erste Ergebnisse des Experiments berichten.

    Erich Regener (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html) (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPS bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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