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08.02.2006 11:23

Elektronenmikroskop durchleuchtet ultradünne Schnitte

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Neues Gerät am Institut für Pathologie vergrößert 630.000-fach

    Das Universitätsklinikum Rostock verfügt jetzt über ein für Mecklenburg-Vorpommern einmaliges hochmodernes Mikroskop. Bei dem Gerät handelt es sich um ein Transmissionselektronenmikroskop, das die Präparate, zum Beispiel ultradünne Gewebeschnitte, durchleuchtet. Das Mikroskop vergrößert bis zu 630.000-fach, mit seiner Hilfe können Partikel von bis zu 0,3 Nanometer Größe dargestellt werden. Benötigt wird das Mikroskop für die Erforschung und Diagnose seltener Erkrankungen und ist damit eine wichtige "core facility" der medizinischen Fakultät und des Uniklinikums. Bearbeitet werden aber auch externe Aufträge: Die Rostocker Einrichtung fungiert als Referenzlabor für die Elementanalyse im Elektronenmikroskop, Aufträge kommen aus der ganzen Bundesrepublik und aus dem Ausland. Außerdem wird nun Internet basierte Telepathologie zum Beispiel mit Spezialisten aus den Universitäten Regensburg und Greifswald möglich.

    "Mit dem Gerät ist eine Arbeit auf ganz neuem Niveau möglich", sagt Professor Dr. Ludwig Jonas, Leiter des Elektronenmikroskopischen Zentrums am Institut für Pathologie. Mehrere Wochen dauerte der komplizierte Aufbau des unlängst angeschafften Transmissionselektronenmikroskops, jetzt liefert es Bilder von winzigen Partikeln. "Das Mikroskop hat ein Spektrum von 80-facher bis zu 630.000-facher Vergrößerung", sagt Prof. Jonas. Damit seien Partikel von 0,3 Nanometer Größe darstellbar. Das Mikroskop arbeitet nach dem Prinzip des Durchleuchtens: Präparate wie ultradünne Gewebeschnitte werden durch einen Lichtstrahl durchleuchtet. Bei Elektronenmikroskopen ist dieser Lichtstrahl nicht sichtbares Licht, wie beim Lichtmikroskop, sondern ein Strahl von hoch beschleunigten Elektronen im Vakuum. Das jetzt aufgebaute Gerät ist in seinen Möglichkeiten und seiner Leistungsklasse einmalig in Mecklenburg-Vorpommern.

    "Mit dem Mikroskop sind jetzt Untersuchungen möglich, die wir bislang nicht machen konnten", sagt Prof. Jonas. Dazu gehören zwei verschiedene Arten von Elementanalysen (EELS, EDX). Das Mikroskop macht mit einer hoch auflösenden CCD-Kamera digitale Aufnahmen von den Präparaten und ermöglicht auch die 3-D-Darstellung von Schnitten und Strukturen (Tomographie). Möglich ist nun auch die Telepathologie, bei der das Mikroskop in Rostock mit dem Internet verbunden ist und Ärzte und Wissenschaftler an anderen pathologischen Instituten und Forschungseinrichtungen live mit den Rostocker Kollegen über die Bilder im Elektronenmikroskop diskutieren können und damit eine abgestimmte Diagnose finden. Konkret arbeiten die Rostocker zum Beispiel mit Kollegen von den Universitäten Regensburg und Greifswald zusammen.

    Für das Universitätsklinikum Rostock wird das Elektronenmikroskop auch bei der Erforschung von seltenen Krankheiten eingesetzt. Darüber hinaus ist das neue Gerät im Elektronenmikroskopischen Zentrum Teil der so genannten "core facility" und kann auch von anderen Fakultäten der Universität Rostock für Forschungszwecke genutzt werden. Zudem arbeitet die Einrichtung des Instituts für Pathologie als Referenzlabor für Elementanalysen. Entsprechende Aufträge kommen aus der ganzen Bundesrepublik, aus Salzburg oder Frankfurt am Main zum Beispiel, aber auch aus dem Ausland, etwa aus Zypern. Das Elektronenmikroskopische Zentrum mit seinen jetzt drei modernsten Elektronenmikroskopen wird auch von innovativen Firmen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern für Materialentwicklungen und Schadensanalysen genutzt.

    Ansprechpartner
    Professor Dr. Ludwig Jonas
    Medizinische Biologie
    Institut für Pathologie
    Strempelstraße 14
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4945589


    Bilder

    Professor Dr. Jonas am neuen Elektronenmikroskop
    Professor Dr. Jonas am neuen Elektronenmikroskop
    Universitätsklinikum Rostock
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    Mikroskopische Aufnahme: Ausschnitt aus einer Leberzelle vom Hund. Die grüne Farbe kennzeichnet ungewöhnliche Ablagerungen vom Kupfer.
    Mikroskopische Aufnahme: Ausschnitt aus einer Leberzelle vom Hund. Die grüne Farbe kennzeichnet unge ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Professor Dr. Jonas am neuen Elektronenmikroskop


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    Mikroskopische Aufnahme: Ausschnitt aus einer Leberzelle vom Hund. Die grüne Farbe kennzeichnet ungewöhnliche Ablagerungen vom Kupfer.


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