idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.07.2006 15:52

Australische Wissenschaftler entwickeln bessere und schneller herstellbare Impfstoffe

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Forscher der im australischen Melbourne gelegenen Monash University entwickeln zurzeit eine Methode zur Herstellung von Impfstoffen, die zu höchst effektiven Inokulationen führen wird. Gleichzeitig soll die Entwicklung der Impfstoffe nur einen Bruchteil der Zeit in Anspruch nehmen, die gegenwärtig dafür benötigt wird.

    Die Herstellung von Impfstoffen ist laut dem Leiter der Forschungsgruppe, Dr. Gareth Forde, seit einem halben Jahrhundert nahezu unverändert geblieben. Die Impfungen basieren auf der Verabreichung eines abgeschwächten oder inaktiven Virus. Der Herstellungsprozess solcher Impfungen ist dabei sehr aufwändig und mit einer hohen Fehlerquote behaftet. Die Wissenschaftler um Forde am Bio-Engineering Laboratory der Monash University hoffen nun, die Entwicklungszeit für einen neuen Impfstoff von den gegenwärtig üblichen sechs Monaten auf zwei Wochen zu reduzieren.

    Die Methode der Monash-Wissenschaftler verwendet DNA als Grundlage für die Herrstellung von Impfstoffen. Durch den Einsatz von Plasmid-DNA (ein kleines ringförmiges DNA-Molekül, welches zumeist in Bakterien vorkommt) kann ein Molekül von Grund auf hergestellt werden. Diese DNA-basierten Impfstoffe können schneller produziert werden und sind zudem sicherer und stabiler. Sie können auf dieselbe Weise verabreicht werden wie herkömmliche Impfstoffe - haben gegenüber letzteren aber den großen Vorteil, dass keine toxischen Reaktionen zu erwarten sind. Darüber hinaus handelt es sich bei DNA um ein sehr robustes Molekül, das weltweit sicher und ohne Kühlung verteilt werden kann.

    Die Bedeutung der Forschungsarbeit der Monash-Wissenschaftler ist enorm, denn der Bedarf an hoch effektiven, schnell herzustellenden Impfstoffen, die sicher transportiert und gelagert werden können, ist so hoch wie nie zuvor. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Impfstoffherstellungskapazität bemängelt, um beispielsweise mögliche Pandemien zu bekämpfen. Deshalb hat die WHO erklärt, dass die Entwicklung von DNA-Impfstoffen aufgrund ihres langfristigen Potentials gefördert werden sollte.

    Das Bio-Engineering Laboratory der Monash University wurde im Dezember 2005 eröffnet und ist die einzige Großforschungseinrichtung in Australien, die an einer Universität angesiedelt und von dieser unterhalten wird. Es ist für die Durchführung groß angelegte Pilotstudien in der Entwicklung neuer Impfstoffe optimal ausgestattet und kann dabei auf die gleichen Zelllinien von Bakterien zurückgreifen wie die Pharmaindustrie. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Technologie eines Tages auch Entwicklungsländer befähigen könnte, eigene Impfstoffe herzustellen.

    Weitere Informationen:
    Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
    Pressestelle
    Friedrichstr. 95
    10117 Berlin
    Email: berlin@ranke-heinemann.de
    Tel.: 030-20 96 29 593

    Bei Veröffentlichung der Pressemitteilung bitten wir um eine Quellenangabe sowie die Zusendung eines Belegexemplars.

    Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale Verwaltungsstelle aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.


    Weitere Informationen:

    http://www.ranke-heinemann.de
    http://www.ranke-heinemann.at
    http://www.wissenschaft-australien.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).