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24.04.2007 14:42

Physik als Kunst

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena eröffnet am 25. April eine Ausstellung zum Entdecker des UV-Lichts

    Jena (24.04.07) Zuckende Frösche oder Wissenschaftler, die an den Drahtseilen von im Wind gleitenden Papierdrachen hängen und darauf warten, dass der Blitz einschlägt. Solche Bilder werden oft abgerufen, wenn man an die Naturwissenschaften um 1800 denkt. In jener Zeit wandelte sich die Naturwissenschaft: An die Stelle der bisher üblichen Beschreibung von Naturphänomenen trat nun ihre Analyse und Systematisierung. Gelehrte in aller Welt versuchten nun - mit mehr oder weniger Erfolg - herauszufinden, "was die Welt im innersten zusammenhält".

    Besonders die Erforschung der nicht sichtbaren Elektrizität gewann immer mehr an Interesse. Dafür waren umfangreiche Experimentalanordnungen notwendig. Der bedeutendste deutsche Elektrizitätsforscher jener Zeit war Johann Wilhelm Ritter (1776-1810). Dem bedeutenden Naturforscher widmet das Ernst-Haeckel-Haus der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Berggasse 7) eine Sonderausstellung. Die Schau "Physik als Kunst - das Experimentalprogramm von Johann Wilhelm Ritter" wird am Mittwoch, den 25. April, um 17.15 Uhr eröffnet. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, der Eintritt an diesem Abend frei.

    Bis zum 30. Oktober ermöglicht die Sonderausstellung einen Einblick in das experimentelle und naturphilosophische Wirken von Ritter. Gezeigt werden Originalschriften sowie Nachbauten und Replikationen von Instrumenten und Apparaten. Diese illustrieren Ritters Untersuchungen zur galvanischen Elektrizität, seine Entdeckung der später als UV-Licht bezeichneten Strahlen sowie seine Untersuchungen der chemischen Eigenschaften des Wassers, der heute als Hydrolyse bezeichneten chemischen Reaktion. Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.

    Ritter wurde am 16. Dezember 1776 als Sohn eines Landpfarrers in Samitz bei Hainau (Schlesien) geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule erhielt er von 1791 bis 1795 eine Pharmazieausbildung an der Hofapotheke zu Liegnitz, an der er auch als Provisor arbeitete. Am 27. April 1796 immatrikulierte sich Ritter an der Universität Jena und nahm ein Studium der Naturwissenschaften und Medizin auf. Anfang 1797 ist sein erster galvanischer Versuch in Jena nachweisbar. Zu dieser Zeit wurde in Jena vor allem das Phänomen der tierischen Elektrizität - Galvani-Volta-Debatte - für die um 1800 entstandenen Konzepte der Naturphilosophie interessant. Ritter war eine der zentralen Figuren in dieser über die Fachdisziplinen hinausreichenden Diskussion.

    Der Jenaer Naturforscher war aber nicht nur beim Thema "tierische Elektrizität" bedeutsam. Sein Forschungsprogramm, das er ab 1805 in München fortsetzte, richtete sich auf die umfassende Darstellung und Erklärung der galvanischen und elektrischen Erscheinungen und die Frage, ob es ein einheitliches Prinzip der Natur gibt, auf das sich alle Naturphänomene zurückführen lassen. Diese Vielfalt spiegelt auch die neue Ausstellung im Ernst-Haeckel-Haus wider.

    Kontakt:
    Dr. Heiko Weber
    Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik - Ernst-Haeckel-Haus der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Berggasse 7
    07745 Jena
    Tel.: 03641 / 949508
    E-Mail: Heiko.A.Weber[at]uni-jena.de


    Bilder

    Die Replikation von Ritters "Trockener Ladungssäule"
    Die Replikation von Ritters "Trockener Ladungssäule"
    Foto: EHH
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    Das Original von Ritters Wasserzersetzungsapparat (rechts) und ein Nachbau (Deutsches Museum, München).
    Das Original von Ritters Wasserzersetzungsapparat (rechts) und ein Nachbau (Deutsches Museum, Münche ...
    Foto: EHH
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die Replikation von Ritters "Trockener Ladungssäule"


    Zum Download

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    Das Original von Ritters Wasserzersetzungsapparat (rechts) und ein Nachbau (Deutsches Museum, München).


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