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18.10.2007 20:54

54. Vortrag der Erich-Regener-Vortragsreihe: Die Erforschung des Erdschwerefeldes

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum 54. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Montag, dem 29. Oktober 2007, um 19.00 Uhr, wird Herr Dr. Christoph Förste aus Potsdam einen ca. einstündigen Vortrag mit dem Titel "CHAMP, GRACE und die 'Potsdamer Kartoffel' - Die Erforschung des Erdschwerefeldes" halten.

    Die Erde ist keine Kugel: ihr Radius ist am Äquator 21 km länger als an den Polen. Diese Abplattung ist eine Folge der Erdrotation - die bei der Rotation auftretende Fliehkraft erzeugt, da sich die Erde wie ein zähflüssiger Körper verhält, einen "Äquatorwulst". Damit hat die Erde in erster Näherung die Figur eines Rotationsellipsoids.

    Doch beim weiteren Nachdenken erkennt man, dass die Konvektionsströmungen im Erdinnern, die wandernden Platten der Erdkruste, aber auch klimatisch bedingte Prozesse für eine unregelmäßige Verteilung der Masse im Innern und an der Oberfläche der Erde sorgen. Die Dichtevariationen führen zu Schwerkraftanomalien an der Oberfläche, die wiederum das Rotationsellipsoid verformen. Allerdings betragen die Abweichungen vom "idealen" Rotationsellipsoid nur maximal 100 Meter nach oben und nach unten.

    Wissenschaftler des GeoForschungsZentrums (GFZ) Potsdam haben mit den 2000 und 2002 gestarteten Satellitenmissionen CHAMP und GRACE das Erdschwerefeld exakt vermessen und aus den Daten ein Modell berechnet, das die Erde so zeigt, als wäre ihre Oberfläche vollständig mit in Ruhe befindlichem Wasser bedeckt. Die Abweichungen vom Rotationsellipsoid sind in dem Modell stark überhöht dargestellt, so dass ein kartoffelförmiger Körper (die "Potsdamer Kartoffel") entsteht.

    Erich Regener (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html) (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPS bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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