idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.05.2008 14:12

Auszeichnung für neue Peptidchips - DKFZ-Forscher erhalten Wissenschaftspreis des Stifterverbandes

Dr. Stefanie Seltmann Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum erhalten heute gemeinsam mit Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung den mit 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e. V. Sie werden ausgezeichnet für die Entwicklung neuartiger Peptidchips für die Diagnostik.

    Peptide sind Bruchstücke von Proteinen, die aus bis zu 50 Aminosäuren aufgebaut sind. In großer Zahl zu sogenannten Peptid-Arrays aufgereiht dienen sie dazu, Krankheiten wie Krebs zu diagnostizieren, Krankheitserreger zu identifizieren oder Arzneimittel zu erforschen. Noch sind die Einsatzmöglichkeiten jedoch begrenzt. Auf den derzeit verfügbaren Peptidchips finden Arrays von maximal 10.000 Peptiden Platz. Bei der Suche nach Krankheitserregern sind oft mehrere 100.000 Peptide gefragt. Mit 50.000 Euro pro Stück sind die Peptidchips außerdem extrem teuer.

    Einen weitaus günstigeren und platzsparenderen Weg zur Herstellung von Peptid-Arrays fanden Volker Stadler, Frank Breitling und Ralf Bischoff aus der Nachwuchsgruppe Chipbasierte Peptidbibliotheken des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg gemeinsam mit Kollegen aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. Bislang werden Peptid-Arrays mit einer Technik hergestellt, bei der die einzelnen Aminosäuren mit einem Pipettierroboter auf eine papierartige Membran aufgetupft werden. Die völlig neue Idee war, es mit einem Laserdrucker zu versuchen.

    Gedruckt wird dabei auf eine Glasfläche. 20 verschiedene Toner sind nötig, einer für jede der 20 verschiedenen Aminosäuren, aus denen die Peptide aufgebaut sind. Die Aminosäuren sind zunächst in feste Kügelchen verpackt. Nachdem sie an die vorgegebenen Orte gedruckt wurden, wird die Platte erhitzt. Dabei werden die Kugeln geschmolzen, und die Aminosäuren können an den Träger koppeln. Durch mehrfache Wiederholung des Prozesses werden gleichzeitig viele unterschiedliche Peptide auf dem Träger produziert.

    Der Laserdrucker setzt etwa 400 Peptide auf einen Quadratzentimeter des Chips, wo bisher nur etwa 20 Peptide Platz fanden. Die Chips lassen sich außerdem viel schneller produzieren. Das senkt die Kosten mindestens um den Faktor 100. "Mit unserer Technik werden jetzt Forschungsvorhaben möglich, die vorher einfach zu teuer gewesen wären", erklärt Ralf Bischoff. Der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes 2008 wird heute auf der Jahrestagung der Fraunhofer-Gesellschaft in Berlin an die Preisträger überreicht.


    Weitere Informationen:

    http://www.dkfz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).