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13.08.2008 13:24

59. Vortrag der Erich-Regener-Vortragsreihe: Sonnenphysik im 2. Weltkrieg

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum 59. Erich-Regener-Vortrag lädt das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Straße 2). Am Donnerstag, dem 21. August 2008, um 19.00 Uhr, wird Frau Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt einen ca. einstündigen Vortrag mit dem Titel "Sonnenphysik im 2. Weltkrieg" halten. Frau Wolfschmidt ist Professorin am Institut für Geschichte der Naturwissenschaften der Universität Hamburg. Sie hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Chemie, Physik und Mathematik für das Lehramt sowie Kunstgeschichte und Archäologie studiert und anschließend an der Remeis-Sternwarte in Bamberg mit einem astronomischen Thema promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in Chile, den USA und Israel begann sie in München mit der Ausbildung zur Gymnasiallehrerin. Der Wechsel zum Deutschen Museum brachte sie wieder mit der Astronomie, mit der Wissenschaftsgeschichte und einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit in Verbindung. 1997 wurde sie in München mit einer Arbeit über die "Genese der Astrophysik" habilitiert.

    In Deutschland begann die Sonnenphysik mit der Gründung des Astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam (1874), das zunächst ausschließlich als Sonnenwarte geplant war. Ab 1924 konnte der Einstein-Turm in Potsdam - ein Prestigeobjekt - aufgrund seiner instrumentellen Ausstattung international eine führende Position erringen. Aber auch im Ausland wurde eifrig geforscht. Zu Beginn der 40er Jahre kam es in Deutschland zu einem erstaunlichen Aufschwung der Sonnenphysik: sechs neue Sonnenobservatorien wurden errichtet. Der Grund war nicht etwa ein plötzlich erwachendes Interesse an Grundlagenforschung in der Astronomie, sondern die Erkenntnis, dass die Erforschung der Zusammenhänge zwischen der militärisch wichtigen Funkausbreitung und der Ionosphärenphysik nur durch eine Intensivierung des Studiums der Sonne gefördert werden konnten.

    In der Ionosphären- und der Sonnenphysik der damaligen Jahre spielten Personen wie Walter Dieminger (1907 - 2000) von der Zentralstelle für Funkberatung der Luftwaffe (später Direktor am Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau), der Stratosphärenforscher Erich Regener und der Astronom Karl-Otto Kiepenheuer (1910 - 1975) wichtige Rollen.

    Erich Regener (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPS bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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