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19.04.2010 16:08

Jüdische Identität und Subkultur zwischen Bürgerrechtsbewegung und Punk

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    "We're ugly, but we have the music" - dieses provozierende Motto steht über einer interdisziplinären Fachtagung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die sich der spannenden Thematik "Jüdische Identität und Subkultur in den Jahren 1967-77 zwischen Bürgerrechtsbewegung und Punk" widmet. Vom 22. bis 24. April 2010 werden Wissenschaftler, Publizisten und Künstler aus Israel, Großbritannien, Österreich und Deutschland in insgesamt 18 Beiträgen das Thema erörtern und versuchen, es weiterführen.

    "Dass die Schockästhetik des Punk auch vor dem provozierenden Spiel mit Symbolen des Nationalsozialismus nicht halt gemacht hat, ist bekannt", sagt Professor Dr. Werner Nell, der die wissenschaftliche Federführung für die Tagung inne hat. Welche Bedeutung aber hat es, wenn sich unter den Repräsentanten des Punk und anderer seit den 1970er Jahren in Erscheinung tretender Subkulturen nicht wenige finden, die selbst wiederum über ihre jüdischen Elternhäuser mit den Erfahrungen und Folgen der Judenverfolgung (Shoah) in Verbindung standen und nun offensichtlich gerade auch in der Verwendung von Nazi-Symbolen nach einer Ebene des Ausdrucks und der Rebellion suchten? Dieser Frage, über die sich wichtige Befunde zur Sozial-, Kultur- und Kunstgeschichte der letzten drei Jahrzehnte in den "westlichen" Ländern, ebenso aber auch in den "staatssozialistischen Gesellschaften" Osteuropas in den Blick bringen lassen, geht die Tagung nach.

    Rund 60 Teilnehmer werden zur Tagung erwartet, für ein breiteres Publikum könnten auch die Abendveranstaltungen interessant sein. Unter anderem werden dabei der bekannte Radiomoderator und Rundfunkjournalist Klaus Walter sowie Alexander Pehlemann mitwirken, ein Publizist, der sich intensiv mit den Subkulturen der DDR und in anderen osteuropäischen Ländern in den Zeiten des Staatssozialismus beschäftigt hat.

    Veranstalter sind der Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Prof. Dr. Werner Nell, in Verbindung mit dem Leopold-Zunz-Zentrum für Jüdische Studien an der MLU und Komparatisten aus Mainz und Frankfurt.

    Die Tagung wird am 22. April um 14 Uhr eröffnet. Sie findet am halleschen Universitätsplatz in der "Tulpe" (Universitätsring 5) im Hallischen Saal statt und wird von der Hans-Böckler-Stiftung und der MLU gefördert. Gäste sind herzlich willkommen.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Werner Nell
    Institut für Germanistik, Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft
    Telefon: 0345 55-23590
    E-Mail: werner.nell@germanistik.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.germanistik.uni-halle.de Weitere Informationen und Programm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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