William James (1842 –1910) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Philosophie. In diesem Jahr jährt sich sein Todestag zum 100. Mal. Aus diesem Anlass richtet die TU Dortmund ein William James Center ein. Ziel ist es, dessen Werk zu erforschen und die Bedeutung seines Denkens zu fördern sowie ein Netzwerk von William James-Forschern zu etablieren.
Neben einer Spezialbibliothek und einer Homepage werden regelmäßige Konferenzen veranstaltet sowie jedes Jahr ein William James Scholar in Residence nach Dortmund eingeladen. Das Center beruht auf der Kooperation mit Wissenschaftlern verschiedener Fächer wie der Amerikanistik, Philosophie, Psychologie und Theologie. Geleitet wird es künftig von Prof. Logi Gunnarsson vom Institut für Philosophie und Politikwissenschaft. Offiziell eröffnet wurde es am 28. Juni, um 18 Uhr, im Erich-Brost-Haus.
Nach den Grußworten von TU-Rektorin Prof. Ursula Gather sprach Prof. Logi Gunnarsson über William James und das William James Center. Den Festvortrag hielt Joseph Margolis von der Temple University zum Thema „Reclaiming the Pragmatists. This Time, a Piece of William James”. Im Anschluss referierte James Conant von der University of Chicago über die Bedeutung von William James.
Neben dem Gesamtwerk von William James und der Sekundärliteratur zu seinem Schaffen stellt die Bibliothek des neuen William James Centers auch Werke von Zeitgenossen bereit, die für William James große Bedeutung hatten, aber in den meisten Bibliotheken nicht vorhanden sind. So macht die TU Dortmund der Forschung mehr als 1.000 themenrelevante Bände zugänglich. Außerdem werden am Center Aufsätze zu James gesammelt. Zudem wird jedes Jahr ein William James Scholar in Residence am Center tätig sein. Vom 29. November bis 3. Dezember 2010 wird Richard Gale (Prof. em. Univ. of Pittsburgh) eine Vortragsreihe unter dem Titel „My William James“ abhalten. Richard Gales Aufenthalt wird von der Stiftung Dortmunder Gambrinus-Fellowships unterstützt.
William James wurde zunächst bekannt durch sein Grundlagenwerk zur Psychologie „The Principles of Psychology“ (1890), das man heute als interdisziplinäre Untersuchung par excellence verstehen muss. Aufgrund seiner Studien zur Religion „The Varieties of Religious Experience“ (1902) gilt er außerdem bis heute als bedeutender Religionswissenschaftler. Mit seinen Werken „The Will to Believe“ (1897) und „Pragmatism“ (1907) legte er den Grundstein für den amerikanischen Pragmatismus. James studierte als junger Mann ein Jahr lang Malerei. Später schloss er ein Medizinstudium ab. Die vielfältigen Lebensbezüge und wissenschaftlichen Quellen seiner Schriften sind ein wesentlicher Grund für die große Bedeutung, die William James für die heutige Wissenschaft besitzt.
Kontakt:
Prof. Dr. Gunnarsson (Geschäftsführender Direktor Institut für Philosophie) Tel. 755-2837, E-Mail: Logi.Gunnarsson@tu-dortmund.de
http://www.tu-dortmund.de/william-james-center
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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