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06.09.2010 09:14

Anthroposophische Medizin bei Eltern krebskranker Kinder sehr beliebt

Kay Gropp Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Studie zeigt: 96% der Anwender empfehlen diese ergänzende Therapieform

    Von allen Kindern, die in Deutschland an Krebs leiden und über die Schulmedizin hinaus mit Komplementärmedizin behandelt werden, bevorzugt knapp ein Drittel (27%) den anthroposophischen Ansatz. Nach der Homöopathie ist diese Behandlung bei den Patienten die beliebteste. Das ergab eine Studie von Dr. Alfred Längler vom Zentrum für integrative Kinderonkologie am Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke, einer kooperierenden Klinik der Universität Witten/Herdecke. Die Studie ist aktuell in dem hochrangigen amerikanischen Wissenschaftsjournal für Kinderonkologie "Pediatric Blood and Cancer" http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20740624 veröffentlicht.

    Die Arbeitsgruppe von Dr. Längler befragte rund 1000 Eltern über die bevorzugte Therapie für ihre Kinder. Anthroposophische Arzneimittel (vor allem potenzierte pflanzliche und mineralische Heilmittel aber auch äußere Anwendungen) wählen 18 Prozent, Mistelpräparate 16 Prozent und Heileurythmie 3 Prozent. Und damit scheinen sie sehr zufrieden zu sein, denn rund 96 Prozent der befragten Eltern empfehlen anderen betroffenen Eltern diese Therapieform als Ergänzung zur Schulmedizin. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Drei Viertel (73%) der Behandlungen mit anthroposophischer Therapie wurden ärztlich verordnet, andere komplementäre Therapien nur zu einem Drittel (34,9%).

    Bei dieser in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderkrebsregister an der Universität Mainz durchgeführten Studie wurden alle Eltern in Deutschland befragt, deren Kind innerhalb eines Jahres an Krebs erkrankt war. Für Längler ein deutliches Zeichen, wie weit die anthroposophische Medizin sich von einer belächelten Minderheitentherapie zu einer allgemein akzeptierten Behandlung gewandelt hat: "Die Eltern fragen die Ärzte nach anderen Methoden als nur der Schulmedizin und die Ärzte wissen mittlerweile auch, wie gut sich die anthroposophische Medizin mit der Schulmedizin verbinden lässt."

    In der Anthroposophischen Medizin werden folgende Methoden, teils ergänzend und teils ersetzend zur konventionellen Medizin, eingesetzt: Speziell hergestellte mineralische, pflanzliche und tierische Arzneimittel, verschiedene Kunsttherapien, Rhythmische Massage, Heileurythmie, äußere Anwendungen (Wickel, Einreibungen, Bäder), beratende, teils psychotherapeutische Gespräche und eine anthroposophisch erweiterte Krankenpflege. Anthroposophische Medizin zielt auf eine Stimulierung und Stärkung der Selbstheilungskräfte des Patienten ab. Sie wird von Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften ausgeübt; die Ärzte sind sowohl in anthroposophischer Medizin als auch in konventioneller Medizin ausgebildet mit überwiegend fachärztlicher Spezialisierung.

    Gefördert wurde die Studie von der Deutschen Kinderkrebsstiftung und der Software AG Stiftung.

    Weitere Informationen bei Dr. Alfred Längler, 02330/62-3914, a.laengler@gemeinschaftskrankenhaus.de

    Die hier vorgestellte Studie ist nachzulesen in:
    Pedriatic Blood and Cancer http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20740624


    Weitere Informationen:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20740624


    Bilder

    Dr. Alfred Längler
    Dr. Alfred Längler

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Dr. Alfred Längler


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