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11.10.2010 13:35

DKOU 2010: Endoprothesenregister soll neue Qualitätsstandards setzen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin – In Deutschland werden immer mehr Hüft- und Kniegelenke implantiert. Die jährlichen Kosten hierfür betragen etwa 3,5 Milliarden Euro. Um unnötige Folgeoperationen zu umgehen und Nachbehandlungen effektiver und somit kostengünstiger zu machen, fordert die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) ein Endoprothesenregister. Anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin vom 26. bis 29. Oktober 2010 diskutieren Experten aus der Orthopädie und Unfallchirurgie über die Notwendigkeit einer umfassenden Datenbank, die in anderen europäischen Ländern bereits erfolgreich geführt wird.

    Der moderne Hüft- und Kniegelenkersatz gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten Operationen. Immer mehr ältere Patienten mit Spätfolgen unbehandelter Gelenkfehlstellungen aus vergangenen Jahren gewinnen mit diesen Eingriffen ihre verlorene Lebensqualität zurück. „Wir registrieren schon seit Jahren eine erhebliche Zunahme von Hüft- und Kniegelenks-Operationen, die sowohl medizinischen Altlasten vergangener Jahre, als auch dem demografischen Wandel geschuldet sind“, so Dr. med. Daniel Frank, Tagungspräsident des DKOU 2010 und Präsident der DGOOC. „Die Implantation einer neuen Hüfte kostet die Krankenkassen im Schnitt 7 626 Euro, was zu jährlichen Ausgaben von bis zu 1,6 Milliarden Euro führt. Um diese Kosten zu reduzieren und Patienten eine bessere Versorgungsqualität zu bieten, ist es notwendig, die klinische Struktur- und Prozessqualität zu verbessern. Ein Endoprothesenregister soll dies möglich machen.“

    Mit der Erfassung klinischer Daten über die Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS) ist bereits ein großer Schritt in Richtung Qualitätsmanagement erfolgt. Hier werden schon jetzt Daten zur Häufigkeit ausgewählter Knochen- und Gelenkoperationen erfasst und ausgewertet. Um jedoch Langzeitverläufe aller endoprothetischen Verfahren in Deutschland zu registrieren, ist eine umfangreiche Datenbank notwendig, die alle Patienteninformationen unter datenschutzrechtlichen Bedingungen erfasst. In anderen Ländern wie Schweden, Kanada und Australien findet ein solches Endoprothesenregister bisher schon Anwendung und hat dort bereits zu einer deutlichen Abnahme von Nach-Operationen und Gesundheitsausgaben geführt.

    Durch die Einführung des Endoprothesenregisters können auffällige Krankenhäuser einer genaueren Analyse unterzogen und die Qualität von Produkten direkt miteinander verglichen werden. Zudem ist es möglich, gezielt fehlerhafte Produkte vom Markt zu nehmen. „Der Mehrwert für Krankenkassen, Patienten und Krankenhäuser liegt auf der Hand“, erläutert Frank. „Einerseits führt dies zu einer erheblichen Kostenreduktion – wovon das Gesundheitssystem profitiert: Hochrechnungen ergeben, dass bis zu 40 Millionen Euro eingespart werden könnten. Andererseits wird ein hoher Versorgungsstandard der orthopädisch-unfallchirurgischen Versorgung in Deutschland gesichert. Kliniken gelangen zu höherem Ansehen und Patienten zu einer zufriedenstellenden Behandlung.“

    Auf der Vorab-Pressekonferenz anlässlich des DKOU, die am Donnerstag, 14. Oktober 2010, von 11.00 bis 12.00 Uhr, in Berlin stattfindet, informieren Experten über die finanziellen und medizinischen Vorteile des Endoprothesenregisters. Weiterhin werden zu dieser Veranstaltung die Tagungspräsidenten Helmut Mälzer, Präsident des Berufsverbandes für Fachärzte Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (BVOU) sowie Professor Dr. med. Norbert Südkamp, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), über Kongress-Schwerpunktthemen informieren.

    Terminhinweis:

    Vorab-Pressekonferenz anlässlich des DKOU 2010
    Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4,
    Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstr. 55, 10117 Berlin,
    Donnerstag, 14. Oktober 2010, 11.00 bis 12.00 Uhr
    mit den Themen:
    Mehr Sicherheit für Patienten mit einem künstlichen Gelenk:
    Welche Vorteile hat das Endoprothesenregister?
    Dr. med. Daniel Frank, Leverkusen
    Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Aachen
    Prof. Dr. med. Norbert Hassenpflug, Kiel

    Rückenschmerzen:
    Volkskrankheit Nummer eins – Wer löst das Problem?
    Helmut Mälzer, Berlin

    Simulationstraining als Sicherheitsfaktor:
    Wie kann man den Human Factor als Fehlerquelle reduzieren?
    Prof. Dr. med. Norbert Südkamp, Freiburg

    Akkreditierung/Kontakt für Journalisten:

    Pressestelle DKOU 2010
    Beate Schweizer, Christina Seddig, Pf 20 11 30, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167, E-Mail: Schweizer@medizinkommunikation.org

    Geschäftsstelle DGOOC
    Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin
    Tel.: 030-847121-31, Fax: 030-847121-32
    E-Mail: info@dgooc.de, www.dgooc.de

    Geschäftsstelle DGU
    Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin
    Tel.: 030-2800430-0 / -1, Fax: 030-28004306
    E-Mail: dgunfallchirurgie@gmx.de, www.dgu-online.de

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit BVOU
    Tabea Jost, Kantstr. 13, 10623 Berlin
    Tel.: 030-797444-58, Fax.: 030-797444-45
    E-Mail: jost@bvou.net, www.bvou.net


    Weitere Informationen:

    http://www.dkou.de Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), 26. bis 29.10.2010, ICC Berlin


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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