idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.10.2010 13:54

Analyse des Wandels der Artenvielfalt im östlichen Afrika

Holger Gust M. A. Pressestelle
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

    Wissenschaftlerin der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft übergibt zum Abschluss eines internationalen Projekts thematische Regionalatlanten an Regierungsvertreter und Verantwortliche in Kenia und Uganda

    Biodiversity Monitoring Transect Analysis in Africa (BIOTA) ist ein Forschungsverbund, der 2001 entstand mit dem Ziel, den Wandel in der afrikanischen Artenvielfalt zu analysieren, und über neun Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde.

    Hinsichtlich des Einflusses auf die Artenvielfalt durch Fragmentierung, menschlicher Nutzung und Störungen wurden drei größere Wälder im östlichen Afrika untersucht: der Kakamega-Wald im westlichen Kenia, einen der dicht besiedelsten ländlichen Regionen weltweit, sowie zwei Tieflandregenwälder in Uganda, den Mabira Forest am Victoriasee und der noch primären Regenwald beherbergende Budongo Forest am Lake Albert.

    Für das Teilprojekt E02 war eine Forschergruppe der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft um Professorin Dr. Gertrud Schaab aus der Fakultät für Geomatik federführend. Im Forschungsverbund BIOTA vertrat sie damit die einzige Hochschule für Angewandte Wissenschaften (vormals Fachhochschulen).

    Fernerkundung, also die Auswertung von Satellitenbildern und historischen Luftaufnahmen, sowie die Auswertung alter Karten ermöglichten den Wissenschaftlern, die Veränderungen in der Waldbedeckung für die vergangenen 100 Jahren sichtbar zu machen und nach Waldtypen zu klassifizieren. Die Veränderungen der Wälder wurden in einem Atlas dokumentiert, den nun Prof. Dr. Gertrud Schaab zum erfolgreichen Abschluss des Projekts Regierungsvertretern und Verantwortlichen in Kenia und Uganda übergeben konnte. Gleichzeitig bildeten diese Daten die Grundlage, um gemeinsam mit weiteren Projektpartnern auf dieser Zeitachse die Änderungen in der Biodiversität abzubilden. Das den Kakamega Forest umgebende Farmland wurde mittels höchstauflösender Satellitenbildern ausgewertet, um Szenarien zum künftigen Auskommen der ländlichen Bevölkerung zu entwickeln. Als „Service“ für die Projektpartner konnte ein Geografisches Informationssystem (GIS) mit einem Online-Geodatenkatalog mit umfangreichen Daten zu den Untersuchungsgebieten wie auch zu den einzelnen Ländern aufgebaut werden, der heute 500 Geodatensätze sowie 55 gebrauchsfertige Karten beinhaltet. Für das GIS wurde ein vereinfachtes Tool entwickelt, um GIS-Unerfahrene darin zu ermutigen, raumbezogene Informationen in ihren Analysen und Arbeiten mit zu berücksichtigen. Ganz wesentlich hat die BIOTA-Gruppe der Hochschule Karlsruhe zur Einrichtung eines Biodiversitäts-Informationszentrums (BIC) in Kakamega beigetragen. Aufbau des Geodatenkatalogs, Unterstützung in der Planung des weiteren Waldmanagements und das neue Informationszentrum waren Elemente der dritten und letzten Projektphase, in der Projektpartner vor Ort in die Lage versetzt werden sollen, die über BIOTA initiierten Maßnahmen über das Projektende hinaus selbstständig weiterführen zu können.

    „Mit dem nun überreichten BIOTA East Africa Atlas, dem Aufbau eines Geoinformationssystems und dem Biodiversitäts-Informationszentrum“, so Professorin Dr. Gertrud Schaab, „konnten wir über ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk einschließlich lokaler Partner vor Ort die in den Waldgebieten eingetretenen Änderungen nachzuvollziehen, erklären und das Verständnis für das verletzliche Ökosystem von Regenwäldern erhöhen. Damit ermöglichen wir ein nachhaltigeres Management dieser Gebiete und können hoffentlich auch zum Erhalt der Artenvielfalt im östlichen Afrika beitragen.“

    „Die Beteiligung an diesem international renommierten Forschungsverbund verdeutlicht zudem“, so Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, „Aktualität und Praxisbezug unserer Hochschulausbildung, denn in diesem konnten 14 Studierende ihre Abschlussarbeiten erstellen und drei promovieren. Neben der Anwendung der über das Studium erlernten Fachkenntnisse haben sie nicht zuletzt dabei sehr interessante Einblicke in völlig fremde Kulturen gewonnen.“


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-karlsruhe.de/servlet/PB/menu/1090325/index.html


    Bilder

    Prof. Dr. Gertrud Schaab (re.) und Julius Kipng'etich (li.), Kenya Wildlife Service Director, bei der Übergabe des BIOTA East Africa Atlas an Dr. Noah Wekesa, Minister for Forestry and Wildlife of Kenya
    Prof. Dr. Gertrud Schaab (re.) und Julius Kipng'etich (li.), Kenya Wildlife Service Director, bei de ...
    Foto: Sebastian Schwarz
    None

    Veränderung der Waldbedeckung des Kakamega-Waldes und benachbarter Waldgebiete in den vergangenen 60 Jahren
    Veränderung der Waldbedeckung des Kakamega-Waldes und benachbarter Waldgebiete in den vergangenen 60 ...
    Kartenautor: Nick Mitchell
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Gertrud Schaab (re.) und Julius Kipng'etich (li.), Kenya Wildlife Service Director, bei der Übergabe des BIOTA East Africa Atlas an Dr. Noah Wekesa, Minister for Forestry and Wildlife of Kenya


    Zum Download

    x

    Veränderung der Waldbedeckung des Kakamega-Waldes und benachbarter Waldgebiete in den vergangenen 60 Jahren


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).