Kassandra-Rufe begleiten das ›Werk‹ von jeher, doch erweist es sich als erstaunlich widerständig und zählebig. Archive und Bibliotheken überliefern nicht nur literarische Werke, sondern konstituieren sie in der Ordnung und Klassifikation, in der Edition und im Museum. Zu selten werden dabei literarische Werkbegriffe systematisch befragt.
Der Workshop ‹Werkbegriffe‹ wagt den Versuch, die theoretischen und pragmatischen, die historischen und aktuellen Bausteine des Werks und seiner Begriffe zu thematisieren, syste-matisch neu zu mustern und zu bewerten. Unter den Vorzeichen des Web 2.0 können viele Instanzen an der Werkstiftung teilhaben, ohne Teil des Werks zu sein – wie also sind die Grenzen zum ›Nicht-Werk‹ beschaffen? Und wer bestimmt eigentlich Werkpolitik?
Der Romanist Karlheinz Stierle (Saarbrücken) wird über die Werkidee bezüglich Dantes »Commedia« und Prousts »À la recherche du temps perdu« sprechen; der Leiter des Robert-Walser-Archivs (Bern) Luca Marco Gisi hält einen Vortrag zum Thema Der Autor und sein Vormund. Robert Walsers Werk und Carl Seeligs ›Werkpolitik‹. Anschließend diskutieren die Vortragenden mit den Kuratorinnen der Ernst Jünger-Ausstellung, Heike Gfrereis (Leiterin »Museum«) und Ellen Strittmatter (Marbach), zum Thema »Die Wörter und die Wäschereizettel: Was ist ein Werk?«
Die Veranstaltung findet am 25. November im Berthold-Leibinger-Auditorium statt, sie beginnt um 17 Uhr. Die Podiumsdiskussion um 19 Uhr ist öffentlich.
Anmeldungen zum Workshop sind erbeten per E-Mail: wollg@dla-marbach.de oder Telefon: +49-7144-848-175 / Fax: +49-7144-848-179.
http://"www.dla-marbach.de"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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