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01.12.2010 19:52

Welche Orte haben das Zeug zum Bioenergiedorf?

Andreas Schneider Dezernat Kommunikation und Marketing
Hochschule Harz, Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)

    Das erste Bioenergiedorf Jühnde im Landkreis Göttingen ist ein Erfolgsprojekt. An der Hochschule Harz wird daher momentan erforscht, inwieweit dieses Konzept auf Orte im Landkreis Harz übertragen werden kann und wie hoch das Interesse dafür ist. „Erste Hinweise soll eine angelaufene Befragung aller hiesigen Dörfer liefern“, erläutert Melanie Mänz, die das Thema im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit aufgegriffen hat. Sie ist zuversichtlich, dass es eine hohe Rücklaufquote geben wird: „Man muss bedenken, dass die angeschlossenen Jühnder Haushalte auch im nächsten Jahr noch die Wärme zu einem Heizölvergleichspreis von unter 50 Cent pro Liter beziehen. Gleichzeitig konnten die Pro-Kopf-Emissionen an CO2 um über 90% gesenkt werden. Warum sollte das die Einwohner im Landkreis Harz nicht auch interessieren?“.

    In Bioenergiedörfern wird das Ziel verfolgt, zumindest so viel Strom auf Basis des Energieträgers Biomasse zu produzieren, wie im Ort verbraucht wird. Dies geschieht üblicherweise mittels Biogasanlagen, wo das erzeugte Gas in einem Motor verbrannt und über einen angeschlossenen Generator Strom erzeugt wird. Weiterhin wird die durch notwendige Motorkühlung anfallende Wärme für die Beheizung der Häuser genutzt. Volker Ruwisch, Vertretungsprofessor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, hat bereits das erste Bioenergiedorf Jühnde mit auf den Weg gebracht und erläutert die Vorteile: „Es wird eine sehr viel höhere Energieeffizienz erreicht als in konventionellen Kraftwerken, bei denen die Wärme meist über Kühltürme an die Atmosphäre abgegeben wird“. Das Nahwärmenetz sei die eigentliche Herausforderung. „Da es keinen Anschlusszwang gibt, müssen sich die Menschen im Ort einig werden. Ohne eine Anschlussquote von mindestens 50% sind Nahwärmenetze kaum wirtschaftlich zu betreiben“, berichtet der Experte. In der kühleren Jahreszeit besteht in Jühnde beispielsweise die Möglichkeit, ein Holzhackschnitzel-Heizwerk sowie einen Heizöl-Spitzenlastkessel zusätzlich zur Wärmeerzeugung zu nutzen.


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-harz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Energie, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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