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06.12.2010 12:51

Zukunft der Pflege nur denkbar mit IT-Unterstützung

Vera Münch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Informatik

    Wie die Qualität und Effizienz der Pflege durch innovative Lösungen verbessert werden kann, haben Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen mit dem Pflegenetz Heilbronn e. V. im 3-Jahres-Projekt VitaBIT erarbeitet. Die in der Abschlussveranstaltung im November 2010 im Heil-bronner Heinrich-Fries-Haus vorgestellten Projektergebnisse zeigten die Notwendigkeit einer weitläufig vernetzten Plattform zur Verbesserung der Kommunikation und Information in der Pflege.

    Wer pflegebedürftige Menschen heute qualitativ hochwertig und zugleich effizient und kostensparend pflegen möchte, sollte jederzeit vollständig auf pflegerelevante Daten zugreifen können. Vernetzung ist das Lösungswort: In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Förderschwerpunktes SimoBIT geförderten 3-Jahres-Projekt VitaBIT haben Projektpartner aus der Forschung und aus der Pflegewirtschaft gemeinsam eine webbasierte Plattform entwickelt, auf der alle für die Pflege relevanten Daten online, zentral und für Berechtigte jederzeit verfügbar verwaltet werden. Pflegekräfte und andere berechtigte Personen wie zum Beispiel Ärzte haben mit mobilen Endgeräten zeit- und raumunabhängig Zugang zu den Daten, hinterlegen Bilder von Verletzungen, geben Messwerte ein und halten somit die Pflegeakte stets aktuell. Dies ermöglicht eine Vernetzung aller Beteiligten im Pflegeprozess und unterstützt damit eine Kommunikation und Informationssammlung in Echtzeit, wodurch die Pflegedienstleistung effizienter und durch den immer aktuellen Informationsstand auch besser durchgeführt werden kann.
    Mit dem Projekt VitaBIT wurde bewiesen, dass die Vernetzung der Pflege durch eine solche Plattform in der Praxis machbar und vor allen zukunftsfähig ist. Das Pflegenetz Heilbronn e.V. hat durch den Einsatz und die Evaluierung der VitaBIT-Plattform deren Potenzial aufgezeigt. Ergebnisse und Erkenntnisse wurden kürzlich im Heilbronner Heinrich-Fries-Haus unter dem Motto „Zukunft der vernetzten Pflege mit Fokus auf Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)“ von den VitaBIT-Projektpartnern, darunter das FZI For-schungszentrum Informatik, gemeinsam mit dem Pflegenetz Heilbronn e.V. vorgestellt. Die Veranstaltung brachte zusammen, was die Pflege aktuell beschäftigt: wie kann eine sinnvolle und bezahlbare Vernetzung aller Beteiligten aussehen?
    Neben der Vorstellung der Projektergebnisse von VitaBIT durch Sneschana Sobol (CAS Software AG) und Andreas Haupt (Pflegenetz Heilbronn e.V.), der über die der Bedeutung und Potenziale der Vernetzung in der Pflege sprach, gab die Veranstaltung auch einen informativen Einblick in weitere Themen und Projekte rund um das Thema „Pflegeunterstützung“. So stellte beispielsweise Walter Ohler (Vitapublic GmbH) das Projekt Easycare vor, eine zentrale Internet-Plattform, die pflegenden Angehörigen bedarfsgerechte Infor-mationen und Dienstleistungen anbietet. Sie wird auch am FZI mit entwickelt und evaluiert. Frank Münzinger von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe illustrierte am Beispiel Schlaganfall, wie ein vernetztes, qualitätsbasiertes Case Management der Zukunft aussehen kann. Bruno Rosales Saurer (FZI) stellte den Forschungsschwerpunkt „Ambient Assisted Living (AAL)“ – sinngemäß übersetzt mit altersgerechten Assis-tenzsystemen für ein gesundes und unabhängiges Leben – vor.
    Vertreter aus allen Bereichen – der Politik, der Wissenschaft und der Wirtschaft – betonten in Heilbronn die aus ihrer Sicht unverzichtbare Notwendigkeit durchgängiger, vernetzter und durch Informationstechnologien unterstützter Versorgungsstrukturen in der Pflege. Sie gaben sich überzeugt, dass die Zukunft der Pflege auf einem konsequenten Informationsaustausch sowie qualifiziertem Wissenstransfer in vernetzten Versor-gungsformen basiert.
    Die Projektpartner von VitaBIT machten aber auch deutlich, dass die Vertraulichkeit, Integrität und Authen-tizität einer Plattform im Gesundheitswesen unbedingt jederzeit gewährleistet sein muss. Die dort gespei-cherten Daten sind äußerst sensibel, weshalb ein umfassendes Sicherheitskonzept eine grundlegende Voraussetzung sein sollte.

    Den Projekterkenntnissen folgend, werden sich zukünftige IT-Lösungen an vernetzten Versorgungsstrukturen orientieren müssen und einzelne Software-Applikationen werden sich nur in Verbindung zu ganzheitlichen Lösungen halten können. Ein weiteres Ergebnis des Projektes ist die Erkenntnis, dass daneben be-rufsgruppen- und sektorenübergreifende Prozess- und Serviceorientierung entscheidend an Bedeutung gewinnt. Um diese Entwicklung gezielt voranzutreiben, ist eine enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Forschung und Entwicklung (F&E) und erfahrenen Praxisnetzwerkern mit Weitsicht notwendig.
    Konkretes Ziel der Forschung und Entwicklung im Pflegeumfeld ist es, betreute Menschen und Hilfsperso-nen wie Angehörige oder Pfleger in ihren alltäglichen Handlungen bestmöglich mit Hilfe von Technologien zu unterstützen. In zahlreichen Forschungsprojekten am FZI und im FZI Living Lab AAL entwickeln Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler Lösungen für die Zukunft der vernetzten Pflege mit Fokus auf In-formations- und Kommunikationstechnik (IKT).
    Weitere Informationen über alle Vorträge und über das Projekt VitaBIT finden Sie unter http://www.vitabit.org.
    Weitere Informationen
    FZI Forschungszentrum Informatik
    Haid-und-Neu-Str. 10-14, 76131 Karlsruhe
    Ansprechpartnerin: Johanna Barsch, FZI Corporate Communications
    Telefon:+49 721 9654-904
    E-Mail: barsch@fzi.de
    Internet: http://www.fzi.de

    Vera Münch PR+TEXTE
    Telefon: +49 5121 82613 mobil: +49 171 38 25 545
    E-Mail: muench@fzi.de

    Über das FZI Forschungszentrum Informatik
    Das FZI ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und der ehemaligen Universität Karlsruhe (TH), jetzt Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in der Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts. Es hat die Aufgabe, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie aus Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verfügbar zu machen. In Kooperationsprojekten und in Auftragsforschung entwickelt das FZI für seine Geschäftspartner Konzepte für betriebliche Organisationsaufgaben sowie Software- und Systemlösungen und setzt diese in innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse um. Wissenschaftliche Exzellenz und Interdisziplinarität sind in der Organisation verankert: Für den Technolo-gietransfer engagieren sich am FZI Professorinnen und Professoren, die am KIT und weiteren Universitäten in verschiedenen Disziplinen Informatik und ihre Anwendungen erforschen. Das FZI ist Innovationspartner des KIT, das aus dem Zusammenschluss der Universität Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) entstanden ist.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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