idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.02.2011 11:03

Wie weiß die Wäsche wirklich wird: Forscher untersuchen Waschmittelenzyme mit Terahertz-Strahlung

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Kooperation zwischen ACC-THz der RUB und Henkel

    Um ohne aufwändige empirische Tests herauszufinden, wie gut ein Waschmittelenzym seinen Job in der Waschmaschine erledigt, untersuchen Chemiker der Ruhr-Universität solche Enzyme im Auftrag der Firma Henkel AG & Co KGaA mit Terahertz-Strahlung. Die Strahlung erlaubt es, die schwachen Bindungen zwischen Enzymen und dem sie umgebenden Wasser zu beobachten. „Es könnte sein, dass zwischen diesen Wechselwirkungen und der Effizienz eines Enzyms in der Waschmaschine eine Übereinstimmung besteht“, so Dr. Jens Soetebier, Geschäftsführer des Applied Competence Clusters (ACC) Terahertz.

    Bisher gab es keine Methode vorherzusagen, wie gut ein Enzym tatsächlich Schmutz aus der Kleidung entfernt.

    Kleine Helfer gegen Schmutz

    Damit die Wäsche sauber aus der Maschine kommt, braucht es eine ganze Menge kleiner Helfer: Waschmittel enthalten unter anderem Enzyme, die sich während der Waschgangs arbeitsteilig am Schmutz zu schaffen machen. Die vier wichtigsten sind: Cellulasen, die Cellulose zu Zucker abbauen, Amylasen, die wiederum Zucker zerlegen, Lipasen, die Fette und Proteasen, die Eiweiße zerlegen. Waschmittelhersteller arbeiten stets daran, die Enzyme zu verbessern, sodass sie ihren Job noch effizienter erledigen. Ob sie es dann aber wirklich tun, kann zurzeit nur die empirische Untersuchung zeigen. Analysen der Enzymstruktur und ihres Verhaltens außerhalb der Waschmaschine sind dafür nicht aussagekräftig.

    Wie Enzyme ihre Umgebung beeinflussen

    Daher beschreiten Henkel und die Chemiker der RUB jetzt einen neuen Weg. Sie wollen die Waschmittelenzyme mit Terahertz (THz)-Strahlung untersuchen. Diese Strahlung erlaubt es den Forschern zu sehen, wie ein Enzym mit seiner Umgebung interagiert, vor allem mit dem umgebenden Wasser. So konnten die RUB-Forscher mit THz schon zeigen, dass Enzyme die Wassermoleküle in ihrer Umgebung „auf Linie“ bringen. Sie tanzen dann nicht mehr völlig chaotisch, wie wenn sie unter sich sind, sondern bewegen sich in geordneteren Bahnen. Unterschiedliche Enzyme haben dabei einen verschieden weit reichenden Einfluss auf ihre Umgebung.

    Vorsortieren, für welches Enzym sich ein empirischer Test lohnt

    „Es könnte sein, dass sich zwischen dem Einfluss des Enzyms auf das umgebende Wasser und seiner Waschwirkung eine Korrelation herausstellt“, meint Dr. Soetebier. Sollte das so sein, dann könnte sich die Firma Henkel künftig vielleicht aufwändige empirische Tests neuer Enzyme ersparen und per THz erst einmal vorsortieren, bei welchen Enzymen sich ein Test lohnt. Um herauszufinden, ob ein solcher Zusammenhang besteht, arbeiten Henkel und die Forscher vom ACC Terahertz zunächst für sechs Monate zusammen, in denen sie eine bestimmte Protease unter die THz-Lupe nehmen wollen, anhand derer sie die Rahmenbedingungen für THz-Beobachtungen bestimmen wollen.

    Weitere Informationen

    Dr. Jens Soetebier, ACC-Terahertz, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27267, jens.soetebier@rub.de

    Redaktion: Meike Drießen


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/acc/terahertz/ - ACC Terahertz


    Bilder

    Henkel Logo
    Henkel Logo

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Henkel Logo


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).