Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt, erklärt zu der aktuellen Diskussion im Zusammenhang mit den Plagiatsvorwürfen gegen die Doktorarbeit des Bundesministers der Verteidigung:
Mit zunehmender Besorgnis nehme ich derzeit zur Kenntnis, wie in Folge der Diskussionen um die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg das gesellschaftliche Ansehen der Wissenschaft Schaden zu nehmen droht. Die öffentlich verlautbarte Geringschätzung der grundlegenden Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens lässt außer Acht, dass wissenschaftlicher Fortschritt und damit verbunden auch der Wohlstand unseres Landes maßgeblich auf der Einhaltung dieser Prinzipien beruhen. Eine erfolgreiche Wissenschaft kann es ohne einen sorgfältigen Umgang mit Quellen, ohne eine unmissverständliche Unterscheidung fremden und eigenen Wissens und ohne die Dokumentation und kritische Diskussion der eigenen, sachlich weitestgehend abgesicherten Forschungsergebnisse nicht geben. Die weit überwiegende Zahl der an deutschen Universitäten erarbeiteten Promotionen genügt diesen hohen Qualitätsanforderungen.
Die deutsche Wissenschaft und deren Qualitätssicherungssysteme sind auch im internationalen Vergleich hoch anerkannt. Diese Reputation darf nicht durch die Bagatellisierung wissenschaftlichen Fehlverhaltens beschädigt werden. Umso wichtiger ist es, auf der Einhaltung der diese Qualität sicherstellenden Standards zu bestehen und jede Missachtung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis streng zu verfolgen. Dafür brauchen wir auch die Unterstützung der Politik.
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_1011.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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