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07.01.1997 00:00

Waschmittel als Schmutzfinken

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Mediendienst 1 - 1997

    Thema 6

    Waschmittel als Schmutzfinken

    Nicht nur sauber, sondern rein - so waschen die meisten Waschmittel. Grundlage dafuer sind die Tenside, die Schmutz und Fett aus den Textilien loesen. Forscher aus Brandenburg klaerten die Frage, ob diese Stoffe eine Umweltbelastung fuer die Boeden darstellen.

    Tenside sind die Saubermacher in den Waschmitteln. Sie loesen Fett und Schmutz aus dem Textilgewebe. In Zeiten, in denen Umweltschutz grossgeschrieben wird, reagieren viele Waschmittelhersteller auf die Verbraucherwuensche und bringen Tenside auf Basis nachwachsender Rohstoffe auf den Markt. Doch in den meisten Waschmitteln sind noch immer die herkoemmlichen Tenside auf Erdoelbasis, die LAS. Nach der Waesche gelangen sie mit dem Abwasser in die Klaerwerke. Aufgrund der relativ kurzen Verweilzeit koennen sie nicht vollstaendig abgebaut werden und lagern sich im Klaerschlamm ab. Klaerschlamm wiederum ist ein gutes Duengemittel fuer die Landwirtschaft. Damit keine Gefahrstoffe aus den Schlaemmen in die Boeden gelangen, regelt die Klaerschlammverordnung neben der auszubringenden Menge, was in den Schlamm darf und was nicht. Tenside sind bis jetzt dort nicht aufgenommen. Ob das notwendig ist, wollten Forscher aus der Aussenstelle des Fraunhofer-Instituts fuer Umweltchemie und Oekotoxikologie IUCT in Bergholz-Rehbruecke im Auftrag des brandenburgischen Landesumweltamtes herausfinden. In einem zweijaehrigen Projekt untersuchten sie, ob und auf welche Weise Tenside auf freiem Feld abgebaut werden. Dabei stellten sie fest, dass Tenside - unter dem Einfluss von Mikroorganismen - innerhalb eines Monats verschwunden sind. Doch die Forscher fanden auch einige Einschraenkungen: Bei kalten Temperaturen sind die Abbauzeiten um einiges laenger, so dass die Tenside in tiefere Schichten absinken koennen. Hinzu kommt, dass sie eine loesende Wirkung auf die in den Boeden gebundenen Schadstoffe haben. So koennen sie zum Beispiel Pestizide mobilisieren, was nicht nur eine Gefaehrdung des Grundwassers bewirkt, sondern auch - bedingt durch den Transport in tiefere Bodenschichten - ihren Abbau verlangsamen kann. "Die Festlegung eines Grenzwertes allein ohne Beruecksichtigung der jeweiligen Boeden kann da nicht unbedingt weiterhelfen", meint Dr. Thoralf Kuechler aus dem IUCT. "Viel besser waere eine Kontrolle der Klaerschlaemme, die tatsaechlich auf die Felder kommen." Denn die Ergebnisse aus dem IUCT gelten im wesentlichen nur fuer die sandigen Boeden Brandenburgs, die verhaeltnismaessig gute Abbaubedingungen bieten.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Dr. Thoralf Kuechler Telefon 03 32 00/88-3 10, Telefax 03 32 00/88-4 52


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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