Was macht naturwissenschaftliche Themen für Mädchen relevant und somit interessant? Forscher an der Universität Luxemburg haben herausgefunden, dass sich Mädchen weniger als Jungen für Naturwissenschaften interessieren, da diese vorwiegend anhand „männlicher“ Beispiele vermittelt werden. Wenn Physik, Informatik oder Statistik mit Themen wie „Einkaufen im Internet“ oder „Schönheitschirurgie“ erklärt wurden, stieg das Interesse der Mädchen. Das der Jungen hingegen nahm bei diesen Themen ab.
„Naturwissenschaftliche Themen, die in einer Art vermittelt werden, die als stereotypisch weiblich gilt, erlauben den Mädchen, ihr Selbstverständnis als heranwachsende Frau zu bewahren,“ erklären die Forscher in ihrer Veröffentlichung im British Journal of Educational Psychology.
Die Studie wurde mit Jugendlichen an luxemburgischen Schulen durchgeführt. Die Schüler sollten sich vorstellen, sie starteten in ein neues Schuljahr, und sollten eine Reihe von Unterrichtsthemen bewerten. Auf einer solchen Themenliste befanden die Mädchen Themen wie „Einsatz eines Lasers in der Schönheitschirurgie“ und „Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt“ interessanter als „Berechnung der notwendigen Kraft für den Start einer Rakete“ oder „Berechnung der Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls“.
Koautorin Dr. Sylvie Kerger erklärte, dass Mädchen sich mehr für gesellschaftliche und reale Themen wie den Verfall des Urwalds interessierten, während Jungen Mechanik und Technologie spannender fanden. Sie weist darauf hin, dass „geschlechterspezifische Naturwissenschaftskurse einzuführen, vielleicht nicht das Richtige für jeden Schüler ist.“ Schulen sollten möglicherweise Kurse anbieten, die gleiche Themen unterschiedlich behandeln.
Die Autoren Dr. Sylvie Kerger, Prof. Romain Martin und Asst.-Prof. Martin Brunner lehren am “Centre for Educational Measurement and Applied Cognitive Science” (EMACS) der Universität Luxemburg.
http://www.uni.lu - Homepage der Universität Luxemburg
http://www.emacs.uni.lu/html/ - Homepage der Forschungseinheit EMACS
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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