Dortmund - Welche Auswirkungen können Nanomaterialien für die Gesundheit von Menschen haben, die mit ihnen arbeiten? Wie werden diese Risiken ermittelt und bewertet? Welche Arbeitsschutzmaßnahmen sind erforderlich? Diesen Fragen gehen am Donnerstag, 5. Mai, Experten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) bei einem Themenabend "Nanomaterialien - Arbeit und Gesundheit" in der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund nach. In der Zeit von 19 bis 22 Uhr besteht vielgestaltige Diskussionsmöglichkeit zum Thema der Nano-Sicherheit.
Seit 2005 leistet die BAuA mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten vielfältige Beiträge zur sicheren Arbeit mit Nanopartikeln. Dr. Rolf Packroff, Wissenschaftlicher Leiter im BAuA-Fachbereich "Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe" gibt einen Überblick zu den aktuellen Aktivitäten, die auf einer gemeinsamen Forschungsstrategie der für Arbeits-, Verbraucher- und Umweltschutz zuständigen Ressortforschungseinrichtungen des Bundes basieren - BAuA, Bundesinstitut für Risikobewertung, Umweltbundesamt.
Dr. Volker Bachmann, Mitarbeiter des Nano-Labors der BAuA, wird auf Fragen zur Messung der Belastung von Beschäftigten eingehen, die an ihren Arbeitsplätzen mit Nanomaterialien umgehen. Neben der Bewertung von Messergebnissen wird er auch ein von der BAuA entwickeltes Meßsystem vorstellen, mit dem das Verstaubungsverhalten neuer Nanomaterialien bereits im Vorfeld einer industriellen Anwendung ermittelt werden kann.
Den aktuellen Stand der toxikologischen Einschätzung möglicher Gesundheitsgefährdungen stellt Prof. Dr. Thomas Gebel aus der Fachgruppe Toxikologie der BAuA vor. Hierbei geht es vor allem um mögliche Erkrankungen der Atemwege durch das Einatmen von Fein- und Ultrafeinstäuben am Arbeitsplatz, die auch durch die neuen Nanomaterialien freigesetzt werden können. Gebel spricht auch die Defizite an, die es bei den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den schädlichen Auswirkungen von Chemikalien immer noch gibt.
Wie aus der Vorsorgestrategie der Europäischen Union konkrete Empfehlungen zum sicheren Arbeiten mit Nanomaterialien abgeleitet werden können, ist Thema des Beitrages von Dr. Miriam Baron aus der Fachgruppe "Gefahrstoffmanagement". Die BAuA gibt seit 2007 gemeinsam mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) einen Leitfaden für Tätigkeiten mit Nanomaterialien am Arbeitsplatz heraus, der eine einfache Hilfestellung für die Praxis bietet. Er wird aufgrund einer Vielzahl neuer Erkenntnisse derzeit überarbeitet und aktualisiert.
Der Themenabend ist Teil des Rahmenprogramms zur aktuellen Sonderausstellung "Nano! Nutzen und Visionen einer neuen Technologie". Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Ausrichtungen der Nanotechnologie, die Sicherheit von Nanomaterialien und die Auswirkung der neuen Techniken auf unsere Gesellschaft. Das Angebot richtet sich an alle Interessierten, besonders angesprochen sind diejenigen, die in Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Region mit Nanomaterialien arbeiten. Nach dem fachlichen Diskurs besteht die Möglichkeit, in einer Kurzführung einen Eindruck von der 800 Quadratmeter großen Ausstellung in der DASA mit 150 technischen Exponaten, Mitmach-Stationen und Experimenten zu gewinnen.
Die Ausstellung "Nano!" wurde vom TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim entwickelt. Der Eintritt zum Themenabend ist frei.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt. Sie ermöglichen Unternehmen wie auch der gesamten Volkswirtschaft einen Vorsprung im globalen Wettbewerb. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Rund 660 Beschäftigte arbeiten am Hauptsitz in Dortmund und den Standorten Berlin, Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
http://www.dasa-dortmund.de/de/Veranstaltungen-und-Aktuelles/Veranstaltungen/2011/05.05-Nano-Themenabend.html Zum Programm des Themenabends "Klein und gemein? Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien"
http://www.baua.de/nanotechnologie Informationen der BAuA zu Nanomaterialien
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Chemie, Psychologie, Werkstoffwissenschaften
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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