Urkundenverleihung am Samstag, 7. Mai 2011 / Freundegesellschaft unterstützt junge Forscher
ACHTUNG: SPERRFRIST:
Samstag, 07.05.2011, 16 Uhr
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) begeht zum 22. Mal ihre Promotionsfeier und lädt dazu Preisträger und Nominierte, Verwandte, Bekannte und Freunde am Samstag, 7. Mai 2011, ab 16.15 Uhr in die Mensa (Gebäude K15) der MHH ein. MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann wird die Urkunden für die erfolgreich beendeten Doktorarbeiten 110 jungen Ärztinnen und Ärzten, 15 Zahnmedizinerinnen und -medizinern sowie sechs Humanbiologen, drei Doktoren der Naturwissenschaften und einer Doktorin der Gesundheitswissenschaften überreichen. Elf von ihnen haben ihre Promotion „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. Die Promotionspreise überreichen Professor Dr. Christopher Baum, MHH-Forschungsdekan, und Manfred Seidel, Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V., an Dr. Thomas Grieskamp (30) und Dr. Alexander-Henrik Lukasz (26). Die beiden Auszeichnungen sind mit je 2.500 Euro dotiert.
Die Promotionspreise
Den Mechanismen der Herzentwicklung auf der Spur
Dr. Thomas Grieskamp verfasste seine Arbeit im Institut für Molekularbiologie im Labor von Professor Dr. Andreas Kispert. Etwa ein Prozent der Neugeborenen weltweit kommen mit angeborenen Herzdefekten zur Welt, die eine komplexe operative und medikamentöse Therapie erfordern. Trotz der großen Zahl an Betroffenen ist die Entstehung dieser genetischen Erkrankungen nur unzureichend verstanden. Ein besseres Verständnis der zellulären und molekularen Mechanismen der Herzentwicklung führt möglicherweise zu besseren Therapien angeborener aber auch der großen Zahl erworbener Herzschwächen.
Dr. Thomas Grieskamp hat in mehreren Projekten neue Erkenntnisse zur Entwicklung des venösen Einflussbereichs des Herzens im Mausmodell gewonnen. Er untersuchte die Rolle von zwei Regulatorproteinen, den Transkriptionsfaktoren Tbx3 und Tbx18, in der Entwicklung des sogenannten Schrittmachers (sinoatrialer Knoten) und konnte erstmals zeigen, dass beide Faktoren räumlich und zeitlich genau zusammenarbeiten müssen, um diese essentielle Struktur zu bilden. Darüber hinaus klärte er die Rolle eines interzellulären Kommunikationswegs (Notch-Signalweg) in der Entwicklung des Epikards auf. Das Epikard ist die äußere Hülle des Herzens, es trägt während der embryonalen Herzentwicklung zur Bildung der Herzkranzgefäße und des Herz-Stützskeletts bei. Dr. Grieskamp konnte klären, welche speziellen Zelltypen sich aus ihm rekrutieren. Darüber hinaus gelang es ihm, die Rolle des Signalwegs für die Bildung der glatten Muskelzellen der Koronararterien im Detail aufzuzeigen. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, in Zukunft auch bei Erwachsenen zum Beispiel nach Herzinfarkt gezielt diesen Signalweg zu reaktivieren, damit Blutgefäße effizienter das geschädigte Gewebe neu besiedeln.
Auf dem Weg zu besseren Therapien: Neue Meßmethode bei Blutvergiftung
Dr. Alexander-Henrik Lukasz erstellte seine Arbeit in der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, sein Doktorvater ist Professor Dr. Hermann Haller, sein Betreuer Privatdozent Dr. Philipp Kümpers, Universitätsklinikum Münster.
Die Blutvergiftung (Sepsis) ist eine komplexe Entzündungsreaktion des gesamten Körpers auf eine Infektion. Sie kann zum Schock mit nachfolgendem Kreislaufstillstand führen und hat trotz vielfältigsten Bemühungen noch immer eine Sterblichkeit von 30 bis 50 Prozent auf deutschen Intensivstationen.
Bei einer Blutvergiftung nimmt die Durchlässigkeit der Blutgefäße dramatisch zu, so dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Körpergewebe tritt. Infolge dieses „Kapillarlecks“ kann es unter anderem zu einem starken Abfall des Blutdrucks bis hin zum Kreislaufzusammenbruch kommen. Die innere Auskleidung der Blutgefäße (Endothel) hat bei diesem Mechanismus eine Schlüsselrolle. Dr. Lukasz war maßgeblich an der Entwicklung einer Methode beteiligt, mit der die Stoffe im Blut gemessen werden können, die das Endothel bei Blutvergiftung vermehrt ausschüttet – und durch die sich die Durchlässigkeit der Blutgefäße erhöht. Diese sogenannten „Angiopoietine“ wurden bei Patienten mit Blutvergiftungen auf der Intensivstation der MHH gemessen und festgestellt, dass die Höhe des Angiopoietin-2 im Blut mit der Krankheitsschwere zusammenhängt und sogar schon zu Beginn der Erkrankung eine gute Abschätzung der Überlebenschance der Patienten erlaubt. Dies könnte in Zukunft ermöglichen, die Krankheitsschwere zuverlässiger und vor allem früher mithilfe von Blutwerten einzuschätzen, um gegebenenfalls schon frühzeitig die Therapie zu intensivieren.
Fotos der Preisträger können Sie unter pressestelle@mh-hannover anfordern.
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