idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.06.2011 16:14

Mathematisierung als Schlüssel für Design

Ingo Lohuis Pressestelle
Universität Bielefeld

    Wird ein neues Passagierflugzeug entwickelt oder ein Automodell geplant, nutzen Ingenieure heutzutage häufig mathematische Modelle, um vorauszusagen, wie das Produkt in der tatsächlichen Umwelt reagiert – zum Beispiel mit Blick auf Flugeigenschaften oder einen Aufprall. Wissenschaftler sprechen von Mathematisierung, um die zunehmende Nutzung mathematischer Modelle in der Forschung zu beschreiben. Um die Geschichte der Mathematisierung speziell bei Designprozessen geht es jetzt auf einer Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Sie trägt den Titel: „Progress by Design: Mathematization in Science and Engineering from the Enlightenment to the Personal Computer”. Die Forscherinnen und Forscher kommen am Freitag und Samstag, 24. und 25. Juni, im ZiF zusammen.

    Die traditionelle Vorgehensweise beim Herstellen von Artefakten – so nennen die Wissenschaftler menschengemachte Gegenstände wie Flugzeuge oder Autos – kann am ehesten als „Basteln“ umschrieben werden: Man probiert recht unsystematisch etwas aus und leitet dann vom Verhalten des Produkts ab, wie es verbessert werden kann. Mathematisierung erleichtert das Design von Artefakten, weil sie die Fähigkeit bietet, Vorhersagen über das Verhalten des Produktes zu machen und dabei weitgehend oder ganz auf das Experimentieren mit dem Objekt zu verzichten. Mathematisierung ist nicht nur für das Design von Artefakten nützlich, sondern auch für Vorhersagen zu Vorgängen in der „natürlichen“ Umwelt, wenn es zum Beispiel um die Astronomie oder um das Wetter geht. Die Arbeit mit mathematischen Modellen wird mehr und mehr zum bestimmenden Modus in den Technikwissenschaften – in den Hintergrund rückt somit das Interesse, theoretisch zu verstehen, warum Prozesse auf eine bestimmte Art ablaufen.

    Während des Workshops im ZiF analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Mathematisierung aus einer interdisziplinären Sicht. Sie befassen sich mit der historischen Betrachtung von Ingenieurwissenschaften seit der Aufklärung, als etwa mittels der Ballistik berechnet wurden, wie Schusswaffen auszurichten sind, damit sie ihr Ziel treffen. Ein besonderer Schwerpunkt bei der historischen Analyse liegt auf der Wende in der Mathematisierung durch den Einsatz von Computern.

    Die Tagung wird von der Historikerin Ann Johnson PhD (University Of South Carolina) und dem Philosophen Dr. Johannes Lenhard (Universität Bielefeld) geleitet.

    Weitere Informationen im Internet:
    www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2011/06-23-Johnson.html

    Kontakt:
    Dr. Johannes Lenhard, Universität Bielefeld
    Abteilung Philosophie und Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT)
    Telefon: 0521 106-4597
    E-Mail: johannes.lenhard@uni-bielefeld.de

    Tagungszeiten:
    24. Juni, 8.45 Uhr bis 18.30 Uhr
    25. Juni, 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr

    Tagungsbüro des ZiF:
    Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
    Telefon: 0521 106-2769
    E-Mail: marina.hoffmann@uni-bielefeld.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2011/06-23-Johnson.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Mathematik, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Psychologie
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).