Saar-Uni-Professor Tim Meyer koordiniert bei der Fifa-Fußball-WM der Frauen in Deutschland die medizinische Versorgung
Ab dem kommenden Sonntag rollt der Ball: Am 26. Juni beginnt die Fifa-Fußball-WM der Frauen in Deutschland. Insgesamt 16 Mannschaften aus der ganzen Welt kämpfen um den Titel. Schon im Vorfeld der WM war der Saarbrücker Professor Tim Meyer im Einsatz. Der Sportmediziner, der auch Arzt der deutschen Fußballnationalmannschaft der Männer ist, hat als General Medical Officer (GMO) ein Netzwerk von Ärzten organisiert, die sich an den jeweiligen Austragungsorten um die Gesundheit der Spielerinnen kümmern.
„Wenn alles gut läuft, werde ich während der WM selbst kaum gebraucht“, sagt Professor Tim Meyer. Der Ärztliche Direktor des Saarbrücker Instituts für Sport- und Präventivmedizin wurde bereits im Vorfeld der WM als General Medical Officer ernannt. Zusammen mit Bernd Lasarzewski, dem Arzt der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft, rekrutierte er an allen Spielorten der WM wie beispielsweise in Berlin, Dresden, Bochum oder Augsburg so genannte Venue Medical Officers (VMO). „Wir haben uns überlegt, welche Ärzte wir vor Ort aus dem Frauen- oder Männer-Fußball kennen und die Kandidaten angerufen. Einige der VMOs waren schon bei der Fußball-WM der Männer 2006 im Einsatz. Ein erstes Treffen mit allen VMOs fand bereits im Januar 2010 statt. In weiteren Meetings haben wir mit allen Beteiligten die detaillierten Aufgaben besprochen“, erklärt Tim Meyer.
Aufgabe der VMOs war es, im Vorfeld der WM ein Netzwerk von Ärzten an den verschiedenen Austragungsorten zu organisieren, die sich um eventuelle gesundheitliche Probleme der Spielerinnen kümmern. Vom Gynäkologen bis zum Zahnarzt ist dabei das ganze Spektrum abgedeckt, an manchen Spielorten sind sogar ganze Krankenhäuser für die medizinische Versorgung der Fußballerinnen zuständig. Die Mannschaftsärzte vor Ort können sich bei Verletzungen oder Krankheiten der Spielerinnen an die VMOs wenden, diese vermitteln die Fußballerinnen an die Ärzte, die sie dann behandeln. Haben die VMOs selbst Fragen, können sie sich mit Tim Meyer besprechen, der während der WM 24 Stunden Rufbereitschaft hat.
„Insgesamt garantieren wir die gleiche Qualität der medizinischen Betreuung wie bereits bei der Fußball-WM der Männer 2006 in Deutschland. Der einzige Unterschied ist, dass wir auch Gynäkologen organisiert haben. Außerdem haben Fußballerinnen im Vergleich zu den Männern ein etwas anderes Verletzungsspektrum“, erläutert Tim Meyer die Unterschiede. Für die Untersuchungen halten die Ärzte an den Spielorten medizinische Geräte wie etwa Röntgenapparate, Kernspintomographen oder CT-Geräte bereit. Auch Laborwerte können jederzeit erhoben werden. So ermitteln die Ärzte im Zweifelsfall, ob eine Fußballerin spielfähig ist. Häufig werden während einer WM Zahnbehandlungen benötigt oder es kommt zu Infektionen, beispielsweise im Magen-Darm-Bereich. Tim Meyer hofft, dass die EHEC-Problematik während der WM weiter zurückgegangen sein wird. „Der Austragungsort Deutschland ist für eine Weltmeisterschaft aus sportmedizinischer Sicht sehr günstig: Das Klima ist nicht kritisch, es gibt in der Regel keine übermäßige Luftfeuchtigkeit und die hygienischen Bedingungen sind sehr gut“, sagt der Sportmediziner.
Während der WM hat Tim Meyer seine Basis in Saarbrücken. Zu einigen Spielen fährt er auch persönlich. Auf jeden Fall wird er beim Eröffnungsspiel der deutschen Frauen gegen Kanada im Berliner Olympiastadion und beim Finale am 17. Juli dabei sein. Die Leistung der deutschen Fußballfrauen schätzt der General Medical Officer als gut ein: „Es wäre eine echte Überraschung, wenn das deutsche Team nicht ins Finale einziehen würde. Die deutschen Fußballerinnen sind meine Favoritinnen für den WM-Titel.“
Kontakt:
Prof. Dr. med. Tim Meyer
Tel.: 0681/302-70400
E-Mail: tim.meyer@mx.uni-saarland.de
http://www.sportmedizin-saarbruecken.de
Prof. Dr. med. Tim Meyer ist während der Frauen-Fußball-WM in Deutschland als General Medical Office ...
Foto: DFB
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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