Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat soeben die "Fünfzehnte Fortschreibung des Datenmaterials (2009/2010) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen" verabschiedet.
Der neueste GWK-Bericht zeigt unter anderem, dass es im Berichtszeitraum (2009/2010) in Deutschland 7.162 Professorinnen gab; dies entspricht einem Frauenanteil von 18,0 % - hinter diesem Durchschnittswert verbergen sich allerdings erhebliche fachspezifische, institutionelle und regionale Differenzierungen.
Der Anteil von Frauen steigt auf den verschiedenen Qualifikationsstufen und beruflichen Positionen in Wissenschaft und Forschung in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, insgesamt zwar langsam, aber kontinuierlich; dies gilt auch für den Anteil von Frauen an den Professuren und bei den Berufungen von Frauen in Leitungspositionen an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen.
Der diesjährige Bericht zeigt weiterhin auf, dass
• sich seit dem Beginn der ersten Datenerhebungen im Jahr 1992 der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl
- der Erstimmatrikulierten von 45,6 % auf 49,9 %,
- der Studienabschlüsse von 40,8 % auf 51,4 %,
- der Promotionen von 30,7 % auf 44,1 %,
- der Habilitationen von 13,1% auf 23,8 % und
- der Professuren von 7,5 % auf 18,0 %
erhöht hat;
• im Vergleichszeitraum von 1992 bis 2010 der Anteil von Frauen in Führungspositionen an außerhochschulischen Einrichtungen (FhG, HGF, MPG, WGL) von 2 % auf 11,3 % gestiegen ist;
• sich seit Beginn der Erhebungen zum Berufungsgeschehen im Jahr 1997 der Anteil von Frauen bis 2010
- bei den Bewerbungen um Professuren von 12,9 % auf 24,4 %,
- bei den Berufungen von 16,9 % auf 26,6 % und
- bei den Ernennungen von 15,7 % auf 26,9 %
erhöht hat.
Trotz sichtbarer Verbesserungen in fast allen Bereichen ist das Ziel der angemessenen Repräsentanz von Frauen auf allen Ebenen der Wissenschaft, insbesondere in Leitungspositionen, bei weitem noch nicht erreicht. Es gilt deshalb, die Bemühungen weiter zu verstärken, damit sich der gewachsene Anteil von Frauen an qualifizierten Bildungsabschlüssen auch in einer steigenden Beteiligung von Frauen an Entscheidungs- und Führungspositionen in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft fortsetzt und dadurch auch die Perspektiven der Wissenschaft bereichert werden. Diesem Anliegen wird sich die GWK weiterhin mit Nachdruck annehmen.
Die Frage der "Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung" ist bereits seit fast 2 Jahrzehnten Gegenstand der Erörterungen von Bund und Ländern, zunächst in der BLK und seit 2008 in der GWK. Systematisch wird sie seit 1997 von Bund und Ländern dauerhaft verfolgt. Die GWK ist die einzige Stelle im nationalen Wissenschaftssystem, die Datenmaterial zur Situation von Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen kontinuierlich sammelt und in Form von jährlichen Fortschreibungen transparent macht. Diese Fortschreibung nutzen Bund und Länder auch als eine Grundlage für politische Entscheidungen.
Die „Fünfzehnte Fortschreibung“ ist online unter http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Papers/GWK-Heft-22-Chancengleichheit.pdf abrufbar und in Kürze als Heft 22 der „Materialien der GWK“ beim Büro der GWK erhältlich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).